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In 42 Städten Europas wurde das Abwasser auf Drogenrückstände untersucht, eine österreichische Stadt war nicht dabei.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Europa-weit - Forscher haben die Abwässer in 42 europäischen Städten untersucht und dadurch den Drogenkonsum der Bewohner ermittelt. Bei Kokain halten demnach Antwerpen und Amsterdam die Spitze. In Österreich wurde nicht untersucht, aber im Nachbarland Schweiz: Basel, Genf, St. Gallen und Zürich liegen beim Kokainkonsum weit vorne, Bern im Mittelfeld.

Zum dritten Mal ist 2013 in europäischen Städten Abwasser auf Spuren von Drogen analysiert worden, teilte das Wasserforschungsinstitut Eawag am Dienstag mit. Die Proben wurden auf Kokain, Amphetamine, Crystal Meth, Cannabis und Ecstasy untersucht, die Resultate im Fachjournal "Addiction" veröffentlicht.

Prag, Budweis, Oslo Spitzenreiter bei Crystal Meth

Die belgische Stadt Antwerpen landete bei Kokain auf Platz eins vor Amsterdam (Niederlande) und Zürich (Schweiz). Berücksichtige man die Reinheit der Drogen und den Stoffwechsel, seien beispielsweise in Zürich täglich rund 1,6 Kilogramm Kokain konsumiert worden, berichtete die Eawag. Offen blieb vorerst, ob eine vergleichsweise hohe Reinheit des Kokains, ein höherer Pro-Kopf-Konsum oder eine größere Zahl von Konsumenten die Befunde erklären.

Bei Crystal Meth waren die tschechischen Städte Prag und Budweis sowie Norwegens Hauptstadt Oslo Spitzenreiter. Die niederländischen Städte Eindhoven, Utrecht und Amsterdam lagen bei Ecstasy mit Abstand an der Spitze. Am meisten Cannabis-Spuren wurden in Novi Sad (Serbien), Amsterdam und Paris entdeckt.

Schnellere Daten durch Abwasseranalyse

Wie zu erwarten, schwankte vor allem der Konsum der Freizeitdroge Ecstasy im Wochenverlauf und nahm am Wochenende stark zu. Einen signifikanten, wenn auch kleineren Unterschied zwischen Arbeitstagen und Wochenende gab es auch bei Kokain.

Der Vorteil der Abwasseranalysen liegt laut Mitautor Christoph Ort von der Eawag darin, dass sie wesentlich schneller und häufiger zu vergleichbaren Daten führen als Drogenmonitoring-Programme. Da diese nur geringe Fallzahlen untersuchten, sei aus ihnen schwer zu schließen, wie viele Menschen in einer bestimmten Region innerhalb eines Jahres eine Droge konsumierten. (APA, 27.5.2014)