Googles selbstfahrendes Auto verzichtet auf Lenkrad und Bremspedale.

Foto: Google

Google geht unter die Autohersteller: Der Internetkonzern hat einen ersten Prototypen seines eigenen selbstfahrenden Fahrzeugs vorgestellt. Die Vision sind kleine Zweisitzer mit Elektroantrieb, die komplett auf Lenkrad und Pedale verzichten.

100 Testfahrzeuge

Zunächst sollen rund 100 Testfahrzeuge gebaut werden, kündigte der Konzern in einem Blogeintrag an. Im Sommer will man auf der Straße mit diesen weitere Erfahrungen sammeln und auf deren Basis vor allem die Software weiterentwickeln.

Die Autos sollen anfangs noch die altbekannten Steuerelemente haben, damit die Testfahrer notfalls eingreifen können. Die Arbeit an einer marktreifen Version werde gemeinsam mit Partnern noch einige Jahre dauern, schrieb Projektleiter Chris Urmson. In weiterer Folge soll die Probe-Flotte auf 200 Autos aufgestockt werden.

Schon in den kommenden Jahren könnten die ersten autonomen Pkw in den ersten Städten unterwegs sein - einige US-Bundesstaaten wie Kalifornien und Nevada verfügen bereits über entsprechende Gesetzgebung, die dies ermöglicht. Erste Tests unter Alltagsbedingungen wurden bereits erfolgreich abgeschlossen.

Seit 2009 in Entwicklung

Google testet bereits seit 2009 Fahrzeuge mit Autopilot. Dabei wurden bestehende Fahrzeugtypen wie etwa der Prius von Toyota mit Lasersensoren und Radargeräten ausgestattet. Bisher ist aber vorgesehen, dass der Fahrer in bestimmten Situationen wieder die Kontrolle des Fahrzeugs übernehmen kann. Erste Gerüchte, dass der Internetkonzern auch komplett eigene Autos entwickelt, gab es im vergangenen Jahr.

Branchenhoffnung

Die Autobranche sieht in dem autonomen Fahren einen vielversprechenden Zukunftstrend. Alle großen Hersteller sowie Zulieferer und auch einige branchenfremde Konzerne arbeiten mittlerweile an dem Projekt Fahren ohne Fahrer.

Ungeklärte Fragen

Experten rechnen ab 2020 mit dem Durchbruch für das automatisierte Fahren in Deutschland. Dann könnte der Fahrer zum Beispiel im Auto lesen oder im Internet surfen. Einzelne Anwendungen wie automatisches Überholen könnten schon früher auf den Markt kommen. Es wird damit gerechnet, dass die neuen Autos zu einem besseren Verkehrsfluss und mehr Sicherheit beitragen. Allerdings sind viele rechtliche Fragen wie etwa die Haftung bei Unfällen noch längst nicht geregelt. (APA/Reuters/red, 28.05.2014)

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