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Die Neustrukturierung soll der Baustoffgruppe wieder auf die Beine helfen.

Foto: AP/Pedersen

Ohlsdorf - Die Restrukturierung der in wirtschaftliche Turbulenzen geratenen Baustoff-Gruppe Asamer mit der Zentrale in Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) in Oberösterreich ist besiegelt. Die Verträge mit den finanzierenden Banken seien unterschrieben, das Closing soll am kommenden Montag erfolgen, hieß es in einer Asamer-Presseaussendung am Donnerstag.

Die nunmehr neu geschaffene Kernkonzern, der zukünftig unter der Muttergesellschaft "Asamer Baustoffe AG" firmieren wird, soll sich auf die Basiskompetenz mineralische Baustoffe konzentrieren und die Kies- und Betonaktivitäten in Österreich sowie die Zementfabriken in der Slowakei und Bosnien umfassen. Für 2014 wird bei einem Umsatz von rund 160 Mio. Euro ein deutlich positives Ergebnis erwartet.

Die Leitung des neuen Konzerns übernimmt Klaus Födinger, der als langjähriger Leiter der Division Zement mit dem Unternehmen vertraut ist. Die bisher operativ tätigen Eigentümervertreter Manfred, Kurt und Andreas Asamer ziehen sich in den Aufsichtsrat zurück. Dessen Vorsitzender ist Ex-AMAG-Generaldirektor Gerhard Falch. Die Raiffeisenlandesbank OÖ, die Allgemeine Sparkasse OÖ sowie die Raiffeisenbank International tragen die Restrukturierung mit, die meisten anderen Banken scheiden mit dem Closing aus den Finanzierungskonsortien aus.

Einbruch im Ostgeschäft

Der bisherige Konzern hatte in seinen besten Zeiten rund 5.300 Mitarbeitern an mehr als 140 Standorten und setzte pro Jahr 452 Mio. Euro um. Doch dann kamen gleichzeitig ein Einbruch des Ostgeschäftes und der Stillstand von drei Zementwerken in Libyen wegen der dortigen bewaffneten Auseinandersetzungen. Zuletzt entstand ein Jahresverlust von 90 Mio. Euro, außerdem waren mehrere hundert Mio. Euro Schulden angehäuft worden.

Seit dem vergangenen Jahr wurde ein Plan zur Rettung des Unternehmens mit Refinanzierung und Restrukturierung - Beschränkung auf die Kernbereiche - verfolgt. Dazu wurde die Einigung mit den bisher mehr als ein Dutzend finanzierenden Banken gesucht, die dem Vernehmen nach Abschläge in Kauf genommen haben. Zu ihrer Abschichtung wurden und werden Teile der Gruppe abgestoßen.

Neue AG und alte Holding

Die nicht in die neue AG übernommenen Teile sind in der alten Holding AG zusammengefasst. Jörn Trierweiler, der als Sanierungsmanager für die Gruppe geholt worden war, soll sie weiterentwickeln und in den nächsten Jahren strategische Partner und Investoren suchen. Unter anderem geht es um die Zementwerke in Libyen. Trotz politisch instabiler Verhältnisse sei der Markt stabil, heißt es vom Unternehmen.

In der Holding befinden sich außerdem noch die Asamer Basaltic Fibers, Beteiligungen in Rumänien, Russland und andere kleinere Projekte. Die Asamer-Betriebe in Tschechien, Serbien sowie im Mittleren Osten wurden bereits erfolgreich verkauft. Andreas Asamer hat gemeinsam mit Partnern - in Berichten wird der ehemalige Geschäftsführer der österreichischen Handelskette Hofer Armin Burger genannt - die Kiesbetriebe in der Slowakei, Ukraine, Polen und Kroatien übernommen. (APA, 29.5.2014)