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Zu wenig "cool"? Laut Wired sehen Googles selbstfahrende Autos wie ein "Charakter aus einem Pixar-Film" aus.

Foto: APA/EPA/Google

Auf großes Interesse stießen Googles selbstfahrende Autos, die am Mittwoch erstmal im großen Stil der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Auch auf derStandard.at: Mehr als 800 Postings fanden sich unter dem Artikel, in dem über die Vorstellung der Google Cars berichtet wurde.

"Wie Pixar-Charakter"

Ein großer Streitpunkt: Das Aussehen. "Wie ein Charakter aus einem Pixar-Film“, schreibt Wired: Nett, freundlich, ungefährlich. Besonders letztere Eigenschaft sei an und für sich wichtig, da uns selbstfahrende Autos noch Angst einjagten, analysiert das Magazin. Ein bisschen erinnere es auch an einen iMac, genau wie Apples Rechner sollen Google Cars ja eine der großen Innovationen der Technologiegeschichte darstellen.

Nicht "cool" genug?

Der große Unterschied – so zumindest Wired: Der iMac sah "cool“ aus, während Googles Autos wie "Kinderautos“ aussehen. Das Gefährt ist wohl vor allem für jene gedacht, die selbst nicht gerne fahren oder fahren dürfen, so Wired, etwa ältere Menschen, Kinder oder unerfahrene Fahrer. Genau diese Zielgruppe zeigte Google dann auch im entsprechenden Promovideo.

Auto als Statussymbol

Dass man dem Auto seine Zielgruppe aber so ansehe, sei ein Problem: Mit dieser Optik könnten breite Bevölkerungsschichten nichts mit den Google Cars anfangen, vor allem, da kulturell das eigene Auto von vielen noch immer als Statussymbol und Ausdruck der Persönlichkeit wahrgenommen wird.

Vom Pferd lernen

Diese Faktoren spielten auch beim Thema Kontrolle eine wichtige Rolle. Hier könne Google etwas vom Pferd lernen, erklärt Designspezialist Don Norman: Das Pferd steht unter der Dominanz seines Reiters, hat aber gleichzeitig doch Autonomie. Der Reiter gibt die Richtung und das Tempo vor, das Pferd weicht aber selbstständig Schlaglöchern und anderen Hindernissen aus.

Google: "Wissen wir noch nicht"

Wie lässt sich das auf ein selbstfahrendes Auto übersetzen? Wie viel der "Fahrer“ eines selbstfahrenden Autos bestimmen kann, etwa Tempo oder Route, ist selbst für Google noch nicht klar. "Wir wissen es nicht“, erklärte Googles Projektleiter Chris Urmson, "wir müssen das erst durch Tests herausfinden.“ Ebenso wenig ist bekannt, wie eine etwaige Steuerung erfolgen soll: Etwa über Knöpfe, einen Bildschirm oder über Sprachsteuerung.

Beschäftigung während der Fahrt?

Ein weiteres Problem, das Wired identifiziert hat, sind fehlende Unterhaltungseinrichtungen im Auto. Was machen, wenn das Auto fährt? Warum ist das Innere des Autos nicht schöner ausgestattet? Auch hier ist noch viel Platz nach oben, will Google wirklich massenfähig werden.

Google Glasses als Negativbeispiel

Dass man trotz all der revolutionären Ansätze seine Zweifel haben kann, ob die Straßen in zehn oder zwanzig Jahren wirklich voller Google-Autos seien, zeige ein anderes Projekt des Suchmaschinenkonzerns, so Wired: Die Google Glasses. Diese hätten sich nämlich in der Realität als unausgereift erwiesen und würden von der breiten Masse abgelehnt werden. Allerdings befinden sich die Datenbrillen genauso wie Googles Autos noch fernab der Marktreife. (fsc, derStandard.at, 29.5.2014)