Rund die Hälfte aller Unternehmen planen in diesem Jahr eine Personalaufstockung – zwei Drittel aller CEOs (Vorstandschefs) befürchten aber, keine entsprechenden Fachkräfte zu finden. Das ist das Ergebnis einer weltweiten Studie, die PricewaterhouseCoopers (PwC) unter mehr als 1.300 CEOs in 68 Ländern durchführte.

Für 63 Prozent der CEOs stellt die (mangelnde) Verfügbarkeit von qualifizierten Personen die größte Bedrohung für die Weiterentwicklung ihres Unternehmens dar. Technologie- und Maschinenbauunternehmen sind am stärksten vom Fachkräftemangel betroffen.

Angelika Hamberger, Human Resource Services bei PwC Österreich: "Auch Österreich leidet unter einem eklatanten Fachkräftemangel. Das betrifft große internationale als auch mittelständische Unternehmen aller Branchen. Besonders das Zusammenspiel zwischen dem Generationenwandel einerseits und den sich schnell ändernden wirtschaftlichen Herausforderungen andererseits erfordert ein hohes Spezialwissen. Bestehende Personalkonzepte und -kennzahlen müssen daher insbesondere auch in komplexen Unternehmensstrukturen ständig überdacht werden."

Laxe Haltung

In den Unternehmen selbst wird bislang wenig unternommen: Zwar sind die meisten Geschäftsführer (93 Prozent) der Ansicht, dass sie ihre Strategie zur Anwerbung und Bindung von qualifizierten Mitarbeitern ändern müssen – bei drei von fünf Unternehmen wurden jedoch noch keine Schritte in diese Richtung unternommen.

Ein Grund dafür könnte sein, dass CEOs weltweit die Schuld am Fachkräftemangel auf den Gesetzgeber schieben: 40 Prozent der befragten CEOs meinen, die Ausbildung qualifizierter Arbeitskräfte sei eine der drei größten Aufgaben des Staates, und etwas mehr als die Hälfte ist der Ansicht, dass Regulierungsbestimmungen sie bei ihrer Suche nach den besten Mitarbeitern behindern.

Nur jeder Fünfte vertritt die Meinung, die Politik habe in seiner Region einen wirksamen Beitrag zur besseren Qualifikation von Arbeitskräften geleistet. (kbau, derStandard.at, 30.5.2014)