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Mehr oder weniger schon auf dem Weg in den Ruhrpott: Ciro Immobile.

Foto: EPA/ANDREA DI MARCO

Madrid/New York/Turin/Dortmund - Zwei heiße Transfers stehen unmittelbar vor der Vollendung. Zum einen steht David Villa laut Medienberichten vor einem Wechsel in die USA, zum anderen soll der Transfer von Italiens Jungstar Ciro Immobile zu Borussia Dortmund so gut wie fix sein.

Villa, Stürmer von Spaniens Meister Atletico Madrid, habe sich mit New York City auf einen Dreijahresvertrag verständigt, berichtete die spanische Presse am Freitag. Der US-Klub, der 2013 von Manchester City und den New York Yankees gegründet wurde, will im Februar 2015 den Spielbetrieb aufnehmen.

Bis dahin solle Spaniens Rekordtorschütze (56 Tore in 95 Spielen) bei Manchester City trainieren, um sich fit zu halten. Er solle allerdings nicht in der englischen Premier League eingesetzt werden. Der 32-jährige Torjäger hatte kürzlich mit Atletico den Titel in der Primera Division gewonnen, war im Team der Madrilenen zuletzt aber nicht immer erste Wahl gewesen. Villa gehört dem erweiterten Kader des spanischen Nationalteams an, das sich auf die WM in Brasilien vorbereitet.

Torschützenkönig der Serie A

Robert Lewandowski zu ersetzen, ist keine einfache Aufgabe. Deswegen hatte Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp frühzeitig erklärt: Die Nachfolge des Polen, der zum FC Bayern München wechselt, solle "auf mehrere Schultern" verteilen werden. Nun ist so gut wie sicher: Den größeren Anteil dieser Last wird künftig Immobile tragen. Italienische Medien berichten jedenfalls seit Donnerstag übereinstimmend, dass der Transfer des Torschützenkönigs (22 Treffer) der Serie A perfekt ist.

Immobile soll demnach eine Ablösesumme von 19 Millionen Euro kosten und beim deutschen Vizemeister und Pokalfinalisten einen Vertrag bis 2019 erhalten. Von Borussia Dortmund gab es dazu vorerst keinen Kommentar.

Sollte der Wechsel klappen, kann sich der BVB auf einen Spieler freuen, dessen Spielweise im Gegensatz zur Bedeutung seines Nachnamens ("unbeweglich") steht. "Immobile ist der beste junge Spieler Italiens. Er passt perfekt zu Dortmund und in die Bundesliga. Er ist schnell, stark und er läuft mehr als ich", sagte der frühere Bayern-Torjäger Luca Toni der "Bild". Auch Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli schwärmt über den 24-jährigen Neu-Nationalspieler und pries dessen "großartige Entwicklung".

Siena, Grosseto, Genua, Turin

Immobile ist selbstverständlich für die WM nominiert - dabei wurde er lange verkannt: "Mit deinem Nachnamen wirst du in meiner Mannschaft nie Mittelstürmer", soll die Trainerlegende Zdenek Zeman 2011 gesagt haben, als Immobile mal wieder von seinem Stammverein Juventus Turin in die Provinz verliehen wurde. Siena, Grosseto und Genua waren die Leihstationen, auf denen er sich nach oben arbeiten musste, ehe ihm in der abgelaufenen Saison beim FC Turin der Durchbruch gelang.

Das Juve-Trikot trug Immobile in sechs Jahren dagegen nur ganze 40 Minuten lang. Nicht von ungefähr hatte Juventus deshalb auch schnell Einigkeit mit Borussia Dortmund erzielt. Der Transfer allerdings hakte am FC Turin, dem zweiten "Eigentümer" Immobiles. Angeblich wurde das wochenlange Gezerre nur gelöst, weil Torino seinen 50-prozentigen Anteil an die "alte Dame" abgetreten hat.

Immobile selbst hatte den beiden Vereinen bereits in der Vorwoche klar gemacht, wo er seine Zukunft sieht: "Borussia Dortmund ist ein äußerst prestigereicher Klub. Bei Borussia würde ich mit namhaften Stürmern spielen, die große Resultate erreicht haben." Auch Lewandowskis Fußstapfen scheinen ihm nicht zu groß zu sein: "Er ist einer der stärksten Angreifer, die es gibt. Das motiviert mich noch mehr." (APA/sid, 30.5.2014)