Bangkok - Thailands Militärregierung will mit einem Großaufgebot an Sicherheitskräften Proteste in Bangkok unterbinden. 5700 Polizisten und Soldaten waren am Sonntag an mehreren Stellen in der Hauptstadt postiert, an denen mit Demonstrationen zu rechnen sei, sagte der stellvertretende Polizeichef Somyot Poompanmoung der Nachrichtenagentur Reuters.

Betroffen sei unter anderem das Zentrum, wo sich viele auch bei Touristen beliebte Geschäfte und große Einkaufsmalls befinden. Sollte es an anderen Orten zu Protesten kommen, würden diese von Schnellen Eingreiftruppen gestoppt. Lediglich einige kleine Gruppen von Demonstranten versammelten sich im Stadtzentrum. Sie wurden von den Soldaten aber schnell vertrieben.

Versammlungen verboten

Seit dem Putsch am 22. Mai ist es in Bangkok immer wieder zu Protesten gegen das Militär gekommen. Die Armee hat politische Versammlungen von mehr als vier Menschen verboten. Das Militär hatte seinen Putsch mit der Zuspitzung des Machtkampfs zwischen Regierungsanhängern und Gegnern begründet.

Hintergrund ist ein seit fast zehn Jahren andauernder Machtkampf zwischen Anhängern des früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra und der königstreuen Mittelschicht. Thaksin wird von den armen ländlichen Bevölkerungsschichten unterstützt. Er lebt im Exil, um einer Haftstrafe zu entgehen. Nach wie vor hat er großen Einfluss im Land, zuletzt durch die von seiner Schwester Yingluck Shinawatra geführte Regierung, die von der Armee abgesetzt wurde. (Reuters, 1.6.2014)