Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, die neue palästinensische Einheitsregierung nicht anzuerkennen. Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas (Fatah) hat die Vereidigung einer gemeinsamen Regierung mit der radikalislamischen Hamas für Montag in Aussicht gestellt.

Keiner der Minister werde der über das Westjordanland regierenden Fatah oder der den Gazastreifen verwaltenden Hamas angehören, sagte Abbas am Samstag in Ramallah. Zum Zuge kämen ausschließlich "unabhängige Fachleute". Dessen ungeachtet wolle Israel diese Regierung aber boykottieren.

"Ich rufe alle verantwortlichen Elemente in der internationalen Gemeinschaft dazu auf, nicht so schnell eine Regierung anzuerkennen, der Hamas angehört und die sich auf die Hamas stützt", sagte Netanjahu am Sonntag nach Angaben seines Büros zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem.

Hamas und Fatah hatten am 23. April ein Aussöhnungsabkommen unterzeichnet, das konkrete Festlegungen enthielt. So soll die gemeinsam getragene Übergangsregierung binnen sechs Monaten Neuwahlen von Präsident und Parlament organisieren. (APA, 1.6.2014)