Frankfurt - Eine baldige Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Donnerstag zusammentritt, gilt an den Finanzmärkten als ausgemachte Sache. Seit Anfang Mai wetten Investoren auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik und damit vor allem auf eine Abwertung des Euro.

Auslöser dieser Spekulationen waren Signale von Mario Draghi. "Der EZB-Rat fühlt sich wohl damit, beim nächsten Mal zu handeln", hatte er Anfang Mai gesagt. "Nach diesen Worten hat es einen Stimmungsumschwung von großen Spekulanten wie Hedgefonds gegeben", sagt Niall Delventhal vom Devisenbroker DailyFX. Draghis Äußerungen seien konkreter ausgefallen, als viele Banken, Vermögensverwalter und Fondsmanager es erwartet hätten. Die Talfahrt der Gemeinschaftswährung, die kurz zuvor noch zum Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 1,40 Dollar angesetzt hatte, begann prompt. Aktuell kostet der Euro etwa 1,3650 Dollar.

Der Stimmungsumschwung spiegelt sich auch in den Daten der US-Börsenaufsicht CFTC wider: Demnach ging die Zahl der Terminkontrakte mit Wetten auf steigende Eurokurse - sogenannte Long-Positionen - um ein Drittel auf 75.013 zurück. (Reuters, DER STANDARD, 2.6.2014)