Sanaa - Die islamistische Gruppierung Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) hat nach eigenen Angaben vier Menschen getötet, die Ziele für US-Drohnenangriffe markiert haben sollen. In einem am Sonntag veröffentlichten Video hieß es, vier "Spione" seien hingerichtet worden. Sie hätten Sender auf Fahrzeugen von Jihadisten montiert, die vor rund zwei Jahren bei Drohnenangriffen getötet worden seien.

AQAP kämpft seit Jahren mit Gewalt gegen die jemenitische Regierung und verübt immer wieder blutige Angriffe auf Polizei, Armee und Behörden. Während der Massenproteste im Frühjahr 2011 gegen den damaligen Präsident Ali Abdallah Saleh nutzte die Gruppe die Schwäche der Zentralregierung und brachte große Teile des Südens und Ostens unter ihre Kontrolle. Im Zuge einer Militäroffensive wurde die Gruppe wieder aus den größeren Städten vertrieben.

Die USA sind der einzige Staat, der im Jemen Drohnen einsetzt. Die US-Regierung räumt deren Einsatz zwar selten ein. Allerdings verteidigen sowohl Washington als auch Sanaa Drohnenangriffe generell gegen Kritik von Menschenrechtsaktivisten, die Todesopfer in der Zivilbevölkerung beklagen. Bei einer Welle von Drohnenangriffen auf AQAP-Stützpunkte und -Trainingslager wurden im Jemen zuletzt Mitte April etwa 60 mutmaßliche Jihadisten getötet. (APA, 1.6.2014)