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US-Präsident Obama sprach in Warschau.

Foto: EPA/PAWEL SUPERNAK

Warschau - US-Präsident Barack Obama hat Russland in der Ukraine-Krise am Mittwoch "dunkle Taktiken" und "Aggression" vorgeworfen. "Wir werden die russische Okkupation der Krim und die Verletzung der ukrainische Souveränität niemals akzeptieren", sagte er. "Die Freiheit in Europa ist niemals garantiert", fügte der US-Präsident in seiner Rede zur Feier der ersten teilfreien Wahl in Polen vor 25 Jahren hinzu.

Zugleich sprach Obama unter Verweis auf Artikel 5 des NATO-Vertrages eine kaum verhaltene Drohung gegen Moskau aus: Wer einen Verbündeten angreife, greife alle an, sagte er. "Polen, und auch Litauen und Rumänien werden niemals alleine stehen", fügte der US-Präsident hinzu. "Das sind nicht nur Worte, das sind unverbrüchliche Verpflichtungen."

Putin: USA ist scheinheilig

Der russische Präsident Putin warf der US-Regierung seinerseits Scheinheiligkeit vor, weil diese Russland wegen der Ukraine-Krise isolieren wolle. "Wir haben fast keine Soldaten im Ausland", sagte er im russischen Sotschi dem französischen Sender TF1. "Aber überall in der Welt sind US-Militärstützpunkte, amerikanische Soldaten tausende Kilometer von ihren Grenzen." Die USA "mischen sich in die inneren Angelegenheiten von diesem und jenem Land ein. Da ist es schwierig, uns einen Missbrauch vorzuwerfen".

Zugleich zeigte sich Putin unzufrieden über Obamas Zögern, ihn am Rande der Gedenkveranstaltungen zum Ende des Ersten Weltkrieges in Frankreich am Freitag zu treffen. "Es ist seine Entscheidung, ich bin zum Dialog bereit", sagte Putin TF1. (APA, 4.6.2014)