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Fonds könnten Banken verklagen, die den Goldpreis manipuliert haben könnten.

Foto: apa/rumpenhorst

Wien - Als die britische Barclays als erste Großbank für die Manipulation des Goldpreises Ende Mai 32 Millionen Euro Strafe zahlen musste, dachten viele in der Branche, es handelt sich bei dem Händler, der das Gold-Fixing manipulierte, um einen Einzelfall.

Nun werden aber andere Stimmen laut. Die Financial Times zitiert Marktteilnehmer, die davon ausgehen, dass die Manipulation beim Gold-Fixing zur Routine unter Händlern geworden war. Das wiederum könnte Kunden und Manager großer Fonds auf den Plan rufen, die ihre Banken wegen möglicher Manipulationen verklagen könnten, sagt ein im Goldmarkt aktiver Hedgefonds-Manager, der namentlich nicht genannt wird. "Wäre ich ein Mitarbeiter der Finanzaufsicht, würde ich alle Banken auf ihre Verhalten mit dem Goldfixing und ihre Goldgeschäfte prüfen", sagt der Hedgefonds-Manager. Das könnte die Spitze eines Eisberges sein, denn auch bei exotischen Derivaten gebe es massive Probleme.

Bei den inkriminierten Geschäften handelt es sich um Optionen auf Edelmetalle und Währungen. Eine Auszahlung wird bei solchen Geschäften ausgelöst, wenn eine vorher definierte Barriere über- oder unterschritten wird. Mittlerweile ist zu hören, dass es unter Händlern lange Zeit gang und gäbe gewesen sein soll, dass diese die Barrieren der Banken geschützt haben, sagt ein ehemaliger Metallhändler einer großen Investmentbank. (bpf, DER STANDARD, 5.6.2014)