MERS-Partikel unter dem Elektronenmikroskop

Foto: CDC/wikimedia

Das Coronavirus MERS wird nach Erkenntnissen saudi-arabischer Wissenschafter direkt von Kamelen auf den Menschen übertragen. Wie Forscher in der Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" schrieben, untersuchten sie den Fall eines 44 Jahre alten Mannes aus Saudi-Arabien.

Identisches Genom

Der Mann starb im November an dem Virus und zwar kurz nachdem er seine mit MERS infizierten Kamele behandelt hatte. Sie fanden dabei heraus, dass die Genome des Krankheitserregers des Mannes und des Virus, das zum Tod des Tieres führte, identisch waren.

Die Daten legten nahe, dass das MERS-Virus durch engen Kontakt mit einem infizierten Kamel übertragen wurde, sagte Studienleiter Tarik Madani von der König-Abdulasis-Universität in Dschiddah. Die Forschungsergebnisse zeigten erstmals einen "eindeutigen Beweis" für einen solchen Übertragungsweg, sagte W. Ian Lipkin von der Columbia Universität in New York, der nicht an der Studie beteiligt war.

282 Tote 

Das Coronavirus MERS (Middle East Respiratory Syndrom) wurde erstmals im September 2012 bei Patienten mit einer schweren Atemwegsinfektion identifiziert. Es hat Ähnlichkeit mit dem SARS-Virus. MERS kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Anders als SARS führt der neue Erreger zudem zu Nierenversagen.

Seinen Ausgang nahm das neue Virus in Saudi-Arabien. Dort starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums 282 Menschen an MERS. Seit dem Auftauchen des Erregers wurden den Angaben nach insgesamt 688 Infektionsfälle registriert. (APA, derStandard.at, 5.6.2014)