Bild nicht mehr verfügbar.

Paul Gauselmann

Foto: EPA/Gambarini

Wien - Das Suchtpotenzial des Glückspiels ist ein vieldiskutiertes Thema.  Vor allem Automaten gelten manchen ob ihrer Anziehungskraft auf Zocker als Teufelswerk. Der deutsche "Automatenkönig" Paul Gauselmann, der gemeinsam mit der Schweizer Stadtcasino Baden AG um eine Casinolizenz für das Palais Schwarzenberg in Wien rittert, hält das für übertrieben.

Seiner Ansicht nach wird die Automatenbranche viel zu streng reguliert. "Der Regulierungswahn der Politik zerstört mein Lebenswerk", sagte der 79-Jährige der "Bild"-Zeitung.

Auf den Einwurf der "Bild"-Zeitung, dass Kritiker meinten, "daddeln" (Automatenspielen) mache krank, meinte Gauselmann: "Im Gegenteil - wer nicht spielt, ist krank! Klar, gibt es Leute, die zu viel spielen. Aber das ist keine Volkskrankheit. Ein Prozent unserer Kunden spielt zu viel, aber nur mit dem Geld, das sie in der Tasche haben. Der eine geht an die Theke, der andere in die Spielhalle."

Keine Freude mit strengen Regeln

Gauselmann ist Chef von 200 Spielhallen in Deutschland und verdient damit rund 50 Mio. Euro im Jahr. "Wir sind erfolgreich, weil es viele Millionen gibt, die mit kleinen Einsätzen spielen", so der deutsche Unternehmer. Im Schnitt ließen seine Gäste 10,89 Euro pro Stunde in den Automatensalons liegen.

Die strengen Regeln für Automatenhallen schmecken Gauselmann gar nicht. Im deutschen Bundesland Hessen habe er Willkommensschilder abschrauben müssen und in Berlin und Hamburg "dürfen wir dem Gast noch nicht einmal eine Tasse Kaffee geschweige denn Leitungswasser anbieten", echauffiert er sich. Wenn es komme wie geplant, blieben in drei bis vier Jahren nur mehr 20 Prozent der Branche übrig. "Knapp 60.000 Jobs sind in Gefahr." (APA/red, derStandard.at, 5.6.2014)