Task-Force, Arbeitsgruppe, Expertenkommission – die Namen sind vielfältig. Die Regierung beweist bei der Bennenung ihrer zahlreichen Expertengremien Kreativität, der Gedanke dahinter ist der gleiche: Heikle Themen werden an Experten ausgelagert und es wird Arbeitseifer simuliert, tatsächlich umgesetzt wird wenig.
Nun wird also auch für die Schulverwaltungsreform eine Expertenkommission ins Leben gerufen. Notwendig ist das allerdings überhaupt nicht, die Vorschläge für ein schlankeres Schulsystem liegen zuhauf auf dem Tisch. Ein Beispiel: Der Bund sollte für alle Lehrer zuständig sein, die derzeitige Regelung, wonach für manche Pädagogen die Länder und für andere die Bundesregierung zuständig ist, ist verwirrend und teuer.
Außerdem herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass es zu viele Verwaltungsebenen gibt. Es braucht keinen weiteren Bericht, in dem diese Kritikpunkte bestätigt werden.
SPÖ-Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek erhofft sich aber wohl genau das: Bestätigung. Wenn die Expertenkommission sich ebenfalls dafür ausspricht, dass der Bund die Kompetenz für alle Lehrer übernehmen soll, hat sie im Konflikt mit den Ländern und dem Koalitionspartner ÖVP ein Argument mehr.
Die alten Empfehlungen werden die mächtigen Landeshauptleute aber auch nicht in Form eines neuen Berichts überzeugen. Anstatt eine Expertengruppe zu gründen, sollten Länder und Ministerium einfach umsetzen, was bereits jetzt bekannt ist. (Lisa Aigner, derStandard.at, 5.6.2014)