Frankfurt - Die Deutsche Bank bringt ihre milliardenschwere Kapitalerhöhung trotz eines Stolperers in letzter Minute auf den Weg. Da das Interesse der Anleger überraschend groß war, dürfte Deutschlands größtes Geldhaus letztlich mit 8,5 Mrd. Euro sogar etwas mehr einsammeln als zunächst erwartet wurde.

Viele Investoren wollten sich das Schnäppchen offenbar nicht entgehen lassen, heißt es am Markt, denn die Deutsche-Bank-Aktie zählt derzeit zu den billigsten Finanztiteln in Europa. Die beiden Vorstandschefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen lockten mit dem Versprechen, im internationalen Investmentbanking künftig wieder ein größeres Rad zu drehen. Fast wären sie allerdings an der Bürokratie vor der eigenen Haustür gescheitert.

Das Frankfurter Registergericht gab erst am Donnerstagmorgen und nicht wie erwartet schon am Mittwoch grünes Licht: Zunächst musste der Einstieg des neuen Großaktionärs aus Katar ins Aktienregister eingetragen werden. Scheich Hamad Bin Jassim Bin Jabor Al-Thani hat bereits ein Aktienpaket für 1,75 Mrd. Euro gekauft und will bei der nun anstehenden öffentlichen Platzierung ebenfalls seine Bezugsrechte wahrnehmen. Die Bank konnte aber nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen - und musste deshalb mit den Details ihrer Kapitalerhöhung mehr als zwölf Stunden warten, was vorübergehend für Irritationen sorgte.

Nun sind die Details fix. Die Bank gibt knapp 300 Mio. Aktien zu je 22,50 Euro aus. Für jeweils 18 alte Aktien erhalten Anleger fünf neue. Die Bezugsfrist läuft vom 6. bis zum 24. Juni. (Reuters, DER STANDARD, 6.6.2014)