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In Sao Paolo stehen die U-Bahnen still.

Foto: AP Photo/Nelson Antoine

Sao Paulo - Wenige Tage vor dem Fußball-WM-Auftakt in Brasilien ist kein Ende des Streiks der U-Bahn-Angestellten in der Wirtschaftsmetropole Sao Paulo in Sicht. Gespräche zwischen Gewerkschaftsvertretern und Unternehmensleitung brachten am Freitagabend keinen Durchbruch. Die U-Bahn-Beschäftigten stimmten daraufhin für die Fortsetzung des Ausstands.

"Wir haben entschieden, den Streik fortzusetzen", sagte ein Gewerkschaftssprecher. Die Streikenden hatten zuvor angebotene Lohnerhöhungen von 8,7 Prozent abgelehnt. Sie wollen mindestens 12,2 Prozent, ursprünglich wollten die Beschäftigten wegen der galoppierenden Inflation sogar ein Plus von 16,5 Prozent durchsetzen.

Verkehrschaos droht

Der Metropole mit ihren 20 Millionen Einwohnern droht wegen des Streiks kurz vor dem Fußball-WM-Eröffnungsspiel am Donnerstag zwischen Brasilien und Kroatien ein anhaltendes Verkehrschaos. Auf die U-Bahn sind täglich 4,5 Millionen Menschen angewiesen, betroffen sind auch die Linien zum Corinthians-Stadion, wo das erste Match der Endrunde stattfindet.

Am Freitag war die Polizei gegen Streikposten in einer U-Bahn-Station mit Tränengas und Schlagstöcken vorgegangen. Ohne Zwischenfälle verlief dagegen ein Protest von 3.000 Menschen vor der brasilianischen Zentralbank in Sao Paulo. Die Kundgebung richtete sich gegen die starken Preissteigerungen im Land und die Wirtschaftspolitik der Regierung. (APA, 7.6.2014)