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Rauch steigt am Jinnah International Airport in Karachi auch am Montag noch auf.

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In der Nacht zuvor kam es zu einem stundenlangen Feuergefecht zwischen den Angreifern und der Armee.

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Quetta/Karachi - Bei einem Taliban-Angriff auf Pakistans größten Flughafen sind in der Nacht zum Montag mindestens 28 Menschen getötet worden. Zehn schwer bewaffnete Männer hätten den Internationalen Flughafen in der Hafenstadt Karachi kurz vor Mitternacht gestürmt, teilten die Sicherheitskräfte mit.

Danach sei es zu einem stundenlangen Feuergefecht gekommen, bevor die Armee die Lage in den frühen Morgenstunden wieder unter Kontrolle gebracht habe. Alle Angreifer seien tot. Drei von ihnen hätten sich in die Luft gesprengt, sieben seien von der Armee getötet worden. 18 weitere Menschen wurden getötet, unter ihnen acht Wachleute des Flughafens und vier Angestellte der pakistanischen Fluglinie PIA. Von den mindestens 25 Verletzten befinden sich nach Angaben einer Ärztin fünf in kritischem Zustand.

Der Plan der Täter sah demnach ursprünglich vor, ein Flugzeug zu entführen, wurde nach dem Scheitern aber zu einem Anschlag auf den Flughafen selbst geändert. Während des Gefechts waren alle Flüge umgeleitet worden. "Der Angriff ist vorbei", der Flughafen sei gesichert worden, sagte der Sprecher einer paramilitärischen Einheit am Montag nach insgesamt zwölfstündigen Gefechten.

Taliban bekannten sich zu dem Anschlag

Die Taliban in Pakistan haben sich zu dem terroristischen Angriff auf den Flughafen von Karachi bekannt. Die Attacke sei die Rache für Luftangriffe der pakistanischen Armee auf "Unschuldige" in den Stammesgebieten nahe der Grenze zu Afghanistan, sagte ein Sprecher der islamistischen Extremisten, Shahidullah Shahid, am Montag. "Dies ist eine Botschaft an die pakistanische Regierung, dass wir noch am Leben sind."

Bei den Attentätern habe es sich um ausländische Kämpfer gehandelt, teilten die Sicherheitskräfte mit. Die pakistanischen Taliban kämpfen seit Jahren für den Sturz der Regierung und die Schaffung eines streng islamischen Staates. Pakistans Führung bemüht sich derzeit um Gespräche zur Beendigung des Konflikts. Mehrere Anläufe für einen politischen Dialog mit den Taliban sind bereits fehlgeschlagen. (APA, 9.6.2014)