Sao Paulo - Entgegen aller Planungen wird die Demokratiereform des Fußball-Weltverbandes nicht beim Kongress an diesem Mittwoch in Sao Paulo abgeschlossen werden können. Wie die Nachrichtenagentur dpa am Montag aus FIFA-Kreisen erfuhr, werden die 209 Delegierten nur darüber abstimmen, ob es künftig generell eine Altersbeschränkung und eine Begrenzung der Amtszeiten für FIFA-Funktionäre geben soll.

Über konkrete Inhalte dieser Reformpunkte soll erst beim Kongress 2015 entschieden werden. Schon beim Kongress auf Mauritius im Vorjahr waren diese Punkte nach einem Disput zwischen Europas Delegierten und Anhängern von FIFA-Präsident Joseph Blatter vertagt worden. "Ich war enttäuscht von den Europäern, die zuerst eine Speerspitze der Reform waren und dann ihre Haltung, warum auch immer, geändert haben", sagte der für die Reformgestaltung zuständige Deutsche Theo Zwanziger.

Dreiviertelmehrheit notwendig

Offenbar soll es kein Alterslimit, dafür aber eine Beschränkung der Amtszeiten auf zwölf Jahre für alle FIFA-Ämter geben. Die europäischen Verbände wollten im Vorjahr eine Beschränkung nur für den Präsidenten, nicht aber die Exekutivmitglieder. In diesem Jahr würde eine einfache Mehrheit für den vorläufigen Beschluss reichen. Für eine Satzungsänderung mit konkreten Zeitangaben wäre eine Dreiviertelmehrheit nötig. Diese ist ohne Zustimmung der 53 Europa-Delegierten nicht möglich. (APA/red - 9.6. 2014)