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Massive Interventionen der rechtspopulistischen Regierung von Viktor Orbán zerstören Ungarns größtes Infoportal "origo.hu".
Budapest - Rund 1000 Menschen haben am Montagabend im Zentrum von Budapest gegen die Einschränkung der Pressefreiheit und gegen die Unterdrückung der Zivilgesellschaft in Ungarn demonstriert. Aufgerufen zu der Kundgebung hatten der Blog "Kettös Merce" (Doppeltes Maß) und Organisationen der Zivilgesellschaft.
Unter dem Motto "Wer ist dieser Janos Lazar?" protestierten die Teilnehmer gegen jüngste Interventionen des Kanzleramtsministers Janos Lazar. Unter anderen sollen diese zur Entlassung des Chefredakteurs von "origo", dem größten Nachrichten-Portal im Land, geführt haben, der STANDARD berichtet darüber.
"Die Pressefreiheit ist keine Ware!", rief einer der Redner der Kundgebung. Eigentümer von "origo" ist Magyar Telekom, die sich wiederum mehrheitlich im Besitz der Deutschen Telekom befindet. Lazar, ein enger Vertrauter des rechts-konservativen Ministerpräsidenten Viktor Orban, soll im Zusammenhang mit der Verlängerung der Mobilfunk-Konzession wegen kritischer Berichte von "origo" Druck auf Magyar Telekom ausgeübt haben.
Sowohl das ungarische Telekom-Unternehmen als auch die deutsche Konzern-Mutter hatten die Berichte bestritten. Lazar hatte zuletzt auch dem Norwegian Fund mit Behördenschikanen zugesetzt. Die norwegische Organisation unterstützt ökologische und soziale Projekte in Ungarn. (APA, 10.6.2014)