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Es muss nicht immer so ungesund sein.

Foto: ernst weiss/apa

Die am Donnerstag in Brasilien beginnende Fußball-WM ist das größte TV-Ereignis des Jahres. Stundenlanges Fernsehen, wenig Bewegung, fettiges Essen sowie zucker- oder alkoholhaltige Getränke gehören für die meisten einfach dazu. Ernährungwissenschafterin Karin Schindler von der Med-Uni Wien weiß, wie man gesund und schlank durch die WM kommt, ohne sich die Figur für den Sommerurlaub mit zusätzlichen Kilos zu ruinieren.

Schwere Kost meiden

Die Kalorientabelle spricht eine eindeutige Sprache. Der Fußballfans liebste Kost zu einem spannenden Match auf der Couch ist schwer: ein halber Liter Bier hat 210 Kalorien, eine ganze Pizza bis zu 900, ein Hamburger kommt auf rund 700 Kalorien. Das Sackerl Chips danach kommt nochmals auf mehr als 500 Kalorien - und jede Menge Fett. "In vier Wochen mit WM-Schauen und Snacken ist eine Gewichtszunahme von fünf Kilogramm locker möglich. Und dann ist es schwer, am Strand oder im Freibad eine gute Figur zu machen", sagt Schindler.

Die Alternativen zu den fettigen Snacks sind bunt: Gemüsesticks mit Joghurt-Dips etwa seien eine perfekte Alternative. Dazu lassen sich die Sticks ja je nach Spielpaarung und Trikotfarben am jeweiligen Abend gut variieren, um nicht immer dasselbe essen zu müssen. "Wenn Italien in den azurblauen Trikots spielt, gibt es blaue Erdäpfel, ein Dip lässt sich auch schon einmal mit blauer Lebensmittelfarbe entsprechend färben."

Anstatt der kalorienreichen Hamburger könnte man mageres Fleisch mit Gemüse oder Salat zu sich nehmen und statt der fettigen Chips sind ungesalzene Nüsse (gute Fettqualität) ratsam. Als Durstlöscher für heiße Fußball-Abende ist ein alkoholfreies Bier gesünder und kalorienärmer (kommt auf 128 Kalorien), noch besser wären aber gespritzte Fruchtsäfte, das türkische Erfrischungsgetränk Ayran, oder selbst-gemachte Drinks aus magerem Joghurt mit frischem Obst. Zum Vergleich: Eine Mahlzeit mit gebratener Hühnerbrust, gemischtem Salat (mit Joghurtdressing) und zwei alkoholfreien Bieren kommt auf rund 500 Kalorien, zwei Vollbiere mit einer Pizza laden über 1.300 Kalorien auf die Hüften.

Ausgewogene Ernährung wichtig

"Diese Ernährungstipps haben aber auch über die Zeit der Fußball-WM hinaus ihre Berechtigung und sorgen für eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit negativer Kalorienbilanz", betont Schindler. Einer aktuellen Studie zufolge ist bereits ein Drittel der Weltbevölkerung von einem zu hohen Körpergewicht betroffen.

In Österreich sind es rund 55 Prozent mit einem Body-Mass-Index von über 25. Ni"mmt man die 32 Nationen zur Hand, die an der WM teilnehmen, dann müssten rein anhand der Adipositasrelevanz Japan und die Elfenbeinküste das Finale bestreiten." In Japan hat nur jeder Vierte einen BMI über 25 kg/m², an der Elfenbeinküste jeder Dritte. Ebenfalls bei rund 30 Prozent oder knapp darüber liegen Ghana (32,7), Südkorea (33,2) und Nigeria (33,4). Laut dieser Statistik wären Favoriten wie Brasilien (55,0 Prozent), Deutschland (61,1) und England (63,6) chancenlos. Schlusslichter sind USA mit 67,4 Prozent und Mexiko mit fast 69 Prozent. (red, derStandard.at, 11.6.2014)