Peking - Bei Zusammenstößen zwischen Polizisten und aufgebrachten Bürgern sind laut einem Medienbericht in Chinas muslimisch geprägter Unruheregion Xinjiang sechs Menschen getötet worden. Bei einem Streit wurde in der Region Shufu ein Polizist umgebracht und anschließend vier Männer von Polizisten erschossen, berichtete der US-Sender Radio Free Asia (RFA) am Mittwoch unter Berufung auf Polizeiquellen.

Auslöser für den Streit vor einer Woche sei eine Hausdurchsuchung in der Nähe der Stadt Kashgar gewesen, bei der ein Regierungsvertreter eine Frau zwangen, ihr Kopftuch abzunehmen. In den Tagen zuvor sei bei einem weiteren Konflikt ein Uigure ums Leben gekommen, berichtete RFA. Eine Polizeisprecherin sagte auf Anfrage hingegen, es habe in den vergangenen Tagen keine Zwischenfälle mit Toten gegeben.

Wegen der Spannungen zwischen dem muslimischen Turkvolk und den herrschenden Han-Chinesen gilt die Region schon lange als Konfliktherd. Seit Jahresbeginn sind nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mindestens 125 Menschen der Eskalation im Nordwesten Chinas zum Opfer gefallen. Die Zentralregierung hat Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Dutzende Menschen sind in den vergangenen Wochen wegen Terrorvorwürfen zum Tode oder zu langen Haftstrafen verurteilt worden. (APA, 12.6.2014)