Soll lustiger werden: Kobian.

Foto: Waseda University

Forscher der Takanishi Laboratories an der Waseda University haben sich mit einem Roboter-Projekt ein bislang kaum bearbeitetes Themenfeld erschlossen. Ihre humanoide Maschine, "Kobian", wurde entwickelt, um den menschlichen Humor zu erforschen und zu lernen, ihr Publikum zum Lachen zu bringen.

Humor aus dem Buch

Als Grundlage haben die Wissenschaftler eine Reihe von Büchern studiert, die mit der Kunst der Komödie und unterhaltsamer Gesprächsführung befassen. Am Ende teilten sie den Humor in drei Kernelemente ein, die Kobian bei seinen Auftritten bedienen soll, wie IEEE Spectrum berichtet.

Drei Elemente

So soll etwa "Lustiges Verhalten" das Publikum zum Lachen anregen. Darunter versteht man einerseits stilistische Elemente wie Übertreibungen, Parodien oder schmutzige Witze, aber auch einen "induzierten Lacher" des Unterhalters, der die Zuseher anstecken soll.

Element Nummer 2 ist "lustiger Kontext". Beispiele dafür sind laut den Wissenschaftlern etwa ein stets wiederholter Running Gag oder plötzliches, unerwartetes Verhalten des Entertainers. "Lustige Charakter" ist die dritte Säule, auf die gebaut wird. Darunter fällt etwa die Imitation von anderen Persönlichkeiten.

Unterhaltungsfaktor noch mäßig

Nach dieser Formel haben die Entwickler eine Reihe von Sketches für Kobian vorbereitet. Diese führte er schließlich einer Reihe freiwilliger Studienteilnehmer vor, deren Reaktionen ermittelt wurde. Zum Lachen oder Schmunzeln wurde die Mehrheit nur von 3 aus 12 Aktionen gebracht. Auf die meisten Einlagen fielen die Reaktionen geteilt bis mau aus. Ermittelt wurden allerdings leichtes Nachlassen von Stress oder Ärger nach dem Auftritt von Kobian.

Der erste Auftritt von Kobian ist in einem Video zu sehen, der Unterhaltungsfaktor dürfte sich aufgrund kultureller Unterschiede bei europäischen Betrachtern in Grenzen halten, zumal der Roboter auf japanisches Publikum getrimmt ist.

Weitere Forschungen

Die Wissenschaftler wollen nun komplexere Unterhaltungsprogramme erstellen und mit einer größeren Anzahl an Teilnehmern testen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Diese könnten langfristig einen Beitrag dazu leisten, Roboter besser in menschliche Lebensumfelder – etwa in der Altenbetreuung – zu integrieren. (red, derStandard.at, 12.06.2014)

IEEE Spectrum

Video: Kobian