Vor 900 Jahren erfolgte die Grundsteinlegung -  aus Dank für einen wiedergefundenen Schleier.

Foto: Stift Klosterneuburg/Zechany

Klosterneuburg – Fragen Sie einmal einen Augustiner-Chorherren in Klosterneuburg, ob er es mag, dass es im Großraum Wien oft windig ist. Er müsste die Frage eigentlich bejahen.

Denn der Legende nach verdankt Klosterneuburg sein Stift einer Windböe, die der Frau des Babenberger Markgrafen Leopold III., Agnes, ihren Brautschleier entrissen haben soll. Ihr Gatte, heute Landespatron, gab das Versprechen, dort, wo er das Gesuchte wiederfinde, ein Kloster zu errichten.  Rund neun Jahre später, am 12. Juni 1114, war es soweit und Leopold legte den Grundstein. Der Schleier liegt heute in der Schatzkammer des Stiftes – das seit 1133 die Augustiner-Chorherren verwalten.

Diese kommen heuer aus dem Feiern kaum heraus: Eine Festmesse mit allerlei Politprominenz stand Donnerstagabend auf dem Programm, am Sonntag laden sie zum Stiftsfest und Ende August feiert das Weingut 900 Jahre Bestehen. Zum 1000-Jährigen wird man sich einiges einfallen lassen müssen: Jubiläumswein, Sonderbriefmarke und -münze sowie Jubiläumsbücher werden schon zum aktuellen Anlass produziert. (Gudrun Springer, DER STANDARD, 13.6.2014)