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Die Härchen der kleinen Raupen machen Probleme - vor allem Allergiker haben damit zu kämpfen.

Foto: dpa/Patrick Pleul

Wien – In der Nacht rücken die Spezialfahrzeuge aus, um die Raupen zu töten. Auf der Jesuitenwiese im zweiten Wiener Gemeindebezirk brummen die Lkws. Mitarbeiter der Magistratsabteilung 42 (Wiener Stadtgärten) sprühen ein Pflanzenschutzmittel in die Bäume. Der Bacillus Thuringiensis ist den Verantwortlichen zu folge ungefährlich, er wird auch in der biologischen Landwirtschaft angewendet.

Den Winter über war es trocken und mild. Beste Voraussetzungen also für alle möglichen Insekten, so auch für die Eichenprozessionsspinner, die nun bekämpft werden. Nicht der Schmetterling selbst, sondern die feinen Härchen der Raupen lösen bei Hautkontakt einen starken Juckreiz aus. Eine Raupe hat bis zu 600.000 mikroskopisch kleine Haare, die mit einem Widerhaken versehen in der Haut stecken bleiben und Nesselgift abgeben. Das Insekt kommt vermehrt auf Eichen vor. Vor allem Allergiker leiden darunter, sie können Problemen bei den Atemwegen bekommen.

Auf Warnschilder achten

Nicht nur im Prater werden daher die Raupen bekämpft. Alle rund 4000 Eichenbäume im Wiener Stadtgebiet, die in Verantwortung der MA 42 stehen, wurden in den vergangenen Wochen behandelt. So soll es zu keinen Ausreißern kommen, wie Christian Aigner, Spritzgruppenleiter der MA 42 zum Standard sagt. Seit 2001 wird prophlylaktisch behandelt. "Es gibt trotzdem immer wieder Zwischenfälle“, sagt Aigner, "so ist das in der Natur.“

Was also tun, wenn man doch mit einer haarigen Raupe in Kontakt kommt? Sollte der Juckreiz nicht vergehen, ist ein Besuch beim Dermatologen ratsam. Ansonsten gilt: Waldwege nicht verlassen und auch auf Warnschilder achten. (rwh, DER STANDARD, 18.6.2014)