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Der verunglückte Hubschrauber in der Wattentaler Lizum.

Foto: APA/BUNDESHEER/PUSCH

Wattens - Nach dem Hubschrauberabsturz mit einem Toten bei einer Bundesheerübung am Dienstag in der Wattener Lizum in Tirol befinden sich die beiden schwerverletzten Besatzungsmitglieder nicht in Lebensgefahr. Das sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Michael Bauer, am Mittwoch der APA. Das Heliokpter-Wrack soll noch am Mittwoch ins Tal gebracht werden.

Der schwerverletzte 35-jährige Unteroffizier aus Niederösterreich sei noch am Dienstag operiert worden, bei der aus dem selben Bundesland stammenden 28-jährigen Pilotin war für Mittwoch eine Operation vorgesehen, erklärte Bauer. Zu den Verletzungen der beiden Soldaten machte der Sprecher "aus Gründen des Respekts" keine Angaben. Es habe aber bereits mit ihnen über den Absturz gesprochen werden können. Über deren Angaben wollte Bauer nichts sagen, es handle sich schließlich nur um einen "Teilmoment", eine Gesamtbeurteilung stehe noch aus. Der Erstbericht der Flugunfallkommission soll noch in dieser Woche vorliegen. Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) erklärte unterdessen in einer Aussendung, dass man alles daran setzen werde, diesen tragischen Vorfall "lückenlos aufzuklären".

Sprecher verteidigt Formulierung

Der Plan der Heeresverantwortlichen sehe es vor, das Unfallwrack noch am Mittwoch ins Tal zu transportieren. Voraussetzung dafür sei allerdings eine Freigabe durch die Kommission. Das Wrack werde vorerst in eine Tiroler Kaserne gebracht, sagte Bauer. Derzeit befinden sich noch die Flugunfallkommission, ein gerichtlich beeideter Sachverständiger sowie ein Technikexperte am Unfallort.

Der Ministeriumssprecher bestätigte überdies Medienberichte, wonach die Turbine beim Eintreffen der Rettungskräfte noch gelaufen sei. Der Hubschrauber des Typs OH-58 B "Kiowa" sei 1976 vom Bundesheer angeschafft worden. Solche militärischen Geräte seien für eine "jahrzehntelange Nutzung" vorgesehen", erläuterte Bauer. Bestimmte Teile des Helikopters seien - wie bei solchen Fluggeräten üblich - im Laufe der Jahre mehrmals ausgewechselt worden.

Dass seitens des Bundesheeres am Dienstag lange von einer "harten Landung" und nicht von einem Hubschrauberabsturz die Rede war, verteidigte der Sprecher. Die Pilotin habe noch per Handy den Notruf abgesetzt. Deshalb sei man von einer harten Landung ausgegangen. Dies sei zudem auch ein "Terminus technicus" der Fliegersprache. "Wir wollten es auf keinen Fall herunterspielen", meinte Bauer. Zunächst habe man geglaubt, dass "Gott sei Dank nicht viel passiert" sei und es nur einen Verletzten gebe.

Bei dem Absturz war ein 30-jähriger Unteroffizier ums Leben gekommen. Der Hubschrauber war gegen 13.00 Uhr im Rahmen der Bundesheerübung "Schutz 2014" in einer Höhe von rund 2.000 Metern in den Tuxer Voralpen verunglückt. An der größten Bundesheerübung des Jahres, die vom 10. bis 18. Juni in Tirol und Vorarlberg geplant war, nahmen 5.500 Soldaten, 39 Panzer-, neun Luftfahrt- und 400 sonstige Heeresfahrzeuge teil. Die "Schutz 2014" wurde nach dem Unfall abgebrochen. (APA, 18.6.2014)