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Johann W. wurde gerettet.

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Am 8. Juni erlitt der Höhlenforscher ein Schädel-Hirn-Trauma. Seither lief die Rettungsaktion.

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Die Retter bereiten sich auf die Ankunft des Patienten vor.

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Der schwer verletzte Höhlenforscher Johann W. ist aus der Tiefe gerettet. Helfer trugen ihn am Donnerstag um 11.44 Uhr aus der Riesending-Schachthöhle bei Berchtesgaden, wie die Bergwacht mitteilte. Der Mann wurde sogleich notfallmedizinisch versorgt.

Er hat die Strapazen seiner langen Rettung relativ gut überstanden. Der 52-Jährige sei "wohlbehalten in der Klinik eingetroffen", sagte am Donnerstag Norbert Heiland, der Vorsitzende der Bergwacht Bayern. "Damit haben wir das wesentliche Ziel unserer Rettungsaktion erreicht."

"Mammut-Aufgabe"

Gegen Mittag hatten Helfer den verletzten Forscher ans Tageslicht gebracht. "Es war eine Mammut-Aufgabe", sagte Bergwacht-Einsatzleiter Klemens Reindl nach der erfolgreichen Rettungsaktion, die mehr als elf Tage nach dem Unfall zu Ende gegangen ist. W. wurde mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen.

Nach dem langen Bangen ist der Arbeitgeber des Höhlenforschers froh über die Rettung des Verletzten. "Wir sind sehr erleichtert und glücklich", erklärte der Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) am Donnerstag. Der Dank des Forschungszentrums gelte der Bergwacht Bayern und den vielen Helfern vor Ort. W. arbeitet als Techniker am Institut für Angewandte Physik des KIT, der Höhlenforschung ging er in seiner Freizeit nach.

Sechstägiger Transport

Ursprünglich war die Ankunft W.s an der Oberfläche für die Nacht oder den Donnerstagmorgen erwartet worden. Transporttrupps mit dem Verunglückten waren  bereits seit fast sechs Tagen unterwegs. Die letzte Passage bestand aus mehreren senkrecht aufragenden Schächten, durch die der Verletzte nach oben gezogen werden mussze. Der längste von ihnen war laut Bergwacht 180 Meter hoch.

W. hatte am Pfingstsonntag bei einem Steinschlag in 1.000 Metern Tiefe ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten.

Höhle soll geschlossen werden

Aus Sorge vor einem gefährlichen Tourismus Neugieriger nach der Rettungsaktion an der Riesending-Höhle will Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nun deren Eingang verschließen lassen. "Technisch ist es einfach und rechtlich halte ich es angesichts der extremen Gefahren, die damit verbunden sind, für geboten", sagte Herrmann am Donnerstag in Berchtesgaden.

Er fürchte, dass mancher, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit auf die Idee komme: "Das muss ich mir jetzt anschauen, was da los war. Das führt dazu, dass Leute in die Höhle einsteigen, die überhaupt nicht die Fähigkeit haben. Dem vorzubeugen halte ich für absolut notwendig." Der Minister dankte den Rettern und lobte die "vorbildliche internationale Solidarität", die die Rettung des Höhlenforschers Johann W. möglich gemacht hatte.  (APA, 19.6.2014)