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Apple soll schon länger an einer Smartwatch basteln, im Oktober könnte sie erscheinen.

Foto: Reuters/Galbraith

Apple will eine Smartwatch in verschiedene Versionen auf den Markt bringen. Das berichten mehrere Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind. Mit der intelligenten Armbanduhr, die vermutlich im Herbst präsentiert wird, will das Unternehmen Konkurrenten wie Google und Samsung auf dem Markt der so genannten Wearables das Leben schwer machen.

Die neue Armbanduhr von Apple wird über mehr als zehn verschiedene Sensoren verfügen, erklärten die Insider weiter. Unter anderem sollen sie Gesundheits- und Fitnessdaten überwachen können. Apple will damit einen häufig genannten Kritikpunkt von Smartwatches angehen, sagte eine der eingeweihten Personen. Oft werde vorgebracht, dass sich die Uhren bei den Funktionsmöglichkeiten kaum von Smartphones unterscheiden würden.

Apple zeigte bereits im Mai, dass man sich für den Gesundheitsmarkt interessiert. Auf der eigenen Entwicklerkonferenz stellte das Unternehmen eine neue App namens "Health" vor, die Gesundheits- und Fitnessdaten der Nutzer aufzeichnen soll. Der US-Konzern stellte jedoch kein eigenes Gerät vor, mit dem diese Daten gesammelt werden. Das sorgte für zusätzliche Spekulationen über die spätere Präsentation eines mit Sensoren ausgerüsteten tragbaren Gerätes.

Apples Smartwatch könnte bereits im Oktober erscheinen, sagten die informierten Personen. Die Produktion beim taiwanesischen Auftragshersteller Quanta Computers, der bereits seit vielen Jahren die Mac-Computer für Apple produziert, könnte demnach in zwei bis drei Monaten beginnen. Ein erster Testlauf soll im Juli stattfinden.

Die Smartwatch wird höchstwahrscheinlich mit verschiedenen Bildschirmgrößen auf den Markt kommen, sagte einer der Insider. Eine weitere Person erklärte, dass bis Ende des Jahres zwischen 10 und 15 Millionen Stück ausgeliefert werden sollen. Bevor die Massenproduktion beginnt, wird laut den informierten Kreisen noch an den endgültigen Spezifikationen der Uhr gearbeitet.

Apple-Chef Tim Cook hatte mehrfach erklärt, dass sein Unternehmen noch vor Jahresende in neue Produktkategorien vordringen würde. Der Technologie-Konzern steht unter Druck. Er muss beweisen, dass man auch unter Cooks Führung in der Lage ist, neue Hit-Produkte vorzustellen. Seit der letzten Vorstellung eines richtig neuen Produktes - des iPad - sind vier Jahre vergangen.

Boomender Markt mit Wearables

Analysten gehen davon aus, dass der Markt mit Wearables in den kommenden Jahren explodieren wird. Marktforscher von IDC schätzen, dass sich die weltweiten Verkaufszahlen mit Smartwatches und Co. in diesem Jahr auf 19 Millionen mehr als verdreifachen werden. Bis 2018 könnte die Zahl demnach auf 111,9 Millionen steigen.

Die großen Technologiefirmen wie Google und Samsung wetten hoch auf einen Wearables-Boom. Die Geräte sind in der Lage, die Körpertemperatur zu messen, den Aufenthaltsort festzustellen und auf Sprachbefehle zu reagieren.

Einige der neuen Spielzeuge, darunter das Fuelband von Nike messen körperliche Leistung. Andere hingegen übernehmen Funktionen des Smartphones. Mit ihnen kann man Textnachrichten abrufen, Fotos machen und die Wetterlage überprüfen. Das Start-up Pebble Technology verkauft eine Smartwatch, die sich drahtlos mit dem Handy verbindet und vibriert, sobald ein Anruf eingeht, oder Tweets und E-Mails empfangen werden.

"Ich gehe davon aus, dass Apple mehrere Smartwatches in unterschiedlichen Designs vorstellen wird", sagt Analyst Ming-chi Kuo von KGI Securities. "Uhren sind Modeaccessoires. Da reicht nicht nur ein Design." (Eva Dou, Lorraine Luk/wsj.de, derStandard.at, 20.6.2014)