Göttingen - Nachdem die Kamera der Weltraumsonde "Rosetta" auf dem Kometen "67P/Tschurjumow-Gerasimenko" zuletzt Anzeichen für Aktivitäten erspäht hat, ist es rund um den Komet derzeit wieder ruhiger. "Aktuelle Bilder zeigen einen Kometen im Ruhezustand", sagte Holger Sierks vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen, Leiter des Teams für das Doppelkamera-System "Osiris".

Derzeit werde kein Gas und Staub von dem Kometen freigesetzt. Wissenschafter hatten zwischen Ende März und Anfang Mai eine wachsende Staubhülle um "67P" entdeckt.

Natürliches Auf und Ab

Es ist laut Sierks ganz normal, dass Kometen "einschlafen" und "aufwachen" - also mal mehr und mal weniger Aktivität zeigen. "Je näher der Komet an die Sonne kommt, desto mehr Gas kann er erzeugen, weil dann genügend Energie von der Sonne da ist", erklärt Sierks. Weil zuletzt viel Gas aus dem Kometen entwichen war, muss sich zunächst neuer Druck aufbauen, bis wieder eine Staubhülle erkennbar ist. Die Wissenschafter erwarten in den kommenden Monaten beständige Aktivitäten des Kometen, da er sich immer mehr der Sonne nähert. Auf die "Rosetta"-Mission nimmt das Verhalten des Kometen Sierks zufolge aber keinen Einfluss.

Derzeit ist "Rosetta" noch rund 160.000 Kilometer von ihrem Ziel-Kometen entfernt. Die Sonde soll erstmals ein Minilabor auf einen Kometen absetzen. Die Mission wird von der Europäischen Weltraumorganisation ESA gesteuert. (APA/red, derStandard.at, 20. 6. 2014)