Die Zitadelle soll der am längsten durchgehend bewohnte Ort der Welt sein.

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Doha – Das Weltkulturerbe-Komitee der UNESCO hat die berühmte Zitadelle von Erbil in der gleichnamigen irakischen Kurdenhauptstadt in seine Welterbeliste aufgenommen. Die Aufnahme des historischen Bauwerks gab Komitee-Präsidentin Al Majassa bint Hamd Al-Thani am Samstag bei einem Treffen des Gremiums in Doha bekannt.

Ein Mitglied der irakischen Delegation begrüßte die Entscheidung als "Geschenk" an das irakische Volk in Zeiten, in denen das Land so sehr gute Nachrichten brauche. Der Irak wird derzeit von einem Aufstand von Dschihadisten erschüttert. Seit Beginn der Offensive Anfang Juni eroberten die sunnitische Jihadisten-Gruppe Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (ISIS) und mit ihnen verbündete Islamisten weite Teile des Nordiraks. Hunderttausende Iraker flohen vor den Kämpfen. Die Großstadt Mossul, nur knapp 80 Kilometer von Erbil entfernt und zweitgrößte irakische Stadt, ist bereits in der Hand der Dschihadisten.

Erbil zählt mit seinen mindestens 6.000 Jahren Geschichte zu den ältesten ständig bewohnten Stätten der Welt. Die Zitadelle auf einem Plateau dominiert mit ihren hoch aufragenden Mauern die Stadt. (APA, 21.6.2014)