Abuja - Bei einem Luftangriff des Militärs im Norden Nigerias sind einem Medienbericht zufolge mehr als 70 mutmaßliche Extremisten der Terrorgruppe Boko Haram getötet worden. Der Angriff habe den Männern gegolten, die am vergangenen Wochenende zwei Dörfer im Bundesstaat Borno überfallen hätten, berichtete die Zeitung "The Vanguard" am Dienstag unter Berufung auf Augenzeugen und Armeekreise.

Die Dörfer liegen nahe Chibok, wo Boko Haram im April mehr als 200 Mädchen verschleppt hatte. Am Dienstag wurde bekannt, dass im Nordosten Nigerias erneut mindestens 60 Frauen und Mädchen und mehr als 30 Buben entführt worden sind. Die Entführungen aus mehreren Dörfern im Bundesstaat Borno sollen sich in der vergangenen Woche zwischen Donnerstag und Samstag ereignet haben. Das berichtete die Zeitung "Premium Times" unter Berufung auf örtliche Sicherheitskräfte. Eine offizielle Bestätigung für diese Angaben gab es zunächst nicht.

Es wird vermutet, dass Kämpfer der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram hinter der Tat stecken. Die Gruppe, die seit 2009 in der Region blutige Gewalt verbreitet, kämpft im mehrheitlich muslimisch geprägten Norden Nigerias für einen Gottesstaat auf Grundlage der Scharia. Bei Anschlägen der Extremisten sind allein seit Beginn dieses Jahres mindestens 2.000 Menschen ums Leben gekommen. (APA, 24.6.2014)