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Österreichischer Slam-Champion Martin Moder überzeugte im Drosophila-Kostüm.

Foto: APA/ARGE Wissenschaftskommunikation

Wien - Der Wiener Molekularbiologe Martin Moder hat am vergangenen Wochenende das im Rahmen des Euroscience Open Forum (ESOF) veranstaltete Science Slam-Europafinale in Kopenhagen gewonnen. Der Wissenschafter, der seit 2013 in der Gruppe von Jürgen Knoblich am IMBA arbeitet, hatte am 4. April bei der "Langen Nacht der Forschung" den erstmals abgehaltenen nationale Bewerb für sich entschieden.

Moder überzeugte in Kopenhagen die rund 900 Zuschauer im Kostüm einer Fruchtfliege Drosophila. Der Molekularbiologe brachte dem Publikum auf anschauliche unterhaltsame Weise näher, wie er mit seiner Forschungsarbeit versucht, durch gezielte Veränderung einzelner Gene das Wachstum von Krebszellen bei Fruchtfliegen zu stoppen. Dies könnte eines Tages die Basis für neue Therapieformen für den Menschen bilden.

Video: Martin Moder beim Science Slam als hirnamputierte Obstfliege im Dienst der Tumorbekämpfung.
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Moder widmet sich bereits seit längerer der Wissenschaftskommunikation. So arbeitet er beispielsweise seit 2012 regelmäßig als Tutor im Vienna Open Lab. Darüber hinaus engagiert er sich in der “Gesellschaft für kritisches Denken”. Unabhängig davon hält Moder derzeit auch Vorträge zum Thema Grüne Gentechnik an unterschiedlichen Locations wie Schulen oder dem Naturhistorischen Museum.

Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner lobte den "wichtigen und unkonventionellen Beitrag" der "Science Slammer" bei der Kommunikation von Wissenschaft und Forschung. Das enorme Publikumsinteresse an derartigen Veranstaltungen zeige, "wie wichtig es ist, Forschungsthemen und konkrete Forschungsprojekte verständlich und zugänglich zu machen".

"Science Slams" werden seit 2011 in Österreich veranstaltet. Junge Forscher präsentieren dabei ihre Arbeit in Musik- oder Kabarettlokalen vor Publikum in wenigen Minuten verständlich und pointiert. Ausgehend von Wien wurde das Format mit Unterstützung des Wissenschaftsministeriums auf Innsbruck und Graz ausgedehnt, im Herbst soll es derartige Veranstaltungen auch in Linz und Leoben geben. (APA/red, derStandard.at, 24.06.2014)