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Edi Rama freut sich

Foto: AP/Hektor Pustina

Tirana/Sarajevo - Premier Edi Rama war sichtlich erleichtert. "Den Kandidatenstatus zu bekommen, war eine Priorität unserer Regierung und der Bevölkerung von Albanien und ich hoffe, wir können in diesem Moment jubeln", sagte er am Donnerstag. Rama betonte aber auch, dass es sich nicht um das "Ende des Weges" handeln würde, sondern um einen Prozess. Entscheidend für das Ja zum Kandidatenstatus war die Zustimmung aus Berlin.

Innerhalb der CDU war dies nicht unumstritten, und auch die Konservativen, die in Albanien in der Opposition sind, wollten dem Sozialisten Rama nicht unbedingt den Erfolg gönnen. Die EU-Kommission fordert Reformen der Verwaltung und Justiz sowie Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen ein, bevor Verhandlungen beginnen können.

Tirana hat jüngst Signale gesetzt. Vergangene Woche hat die Polizei in einer aufsehenerregenden Razzia versucht, die Kontrolle über das Dorf Lazarat im Süden des Landes zu gewinnen, wo seit 2012 in industriellem Maßstab Marihuana produziert wird. Zusätzlich hat die Regierung nach einem heftigen Streit mit dem tschechischen Energie-Unternehmen CEZ eine Vereinbarung getroffen. Demnach soll ein Elektrizitätswerk der CEZ wieder verstaatlicht werden. Aus Tschechien waren kritische Töne zum Kandidatenstatus gekommen. Laut dem Albanischen Institut für Internationale Studien AIIS befürworten 77 Prozent der Albaner den EU-Beitritt. Die Zustimmung ist aber gesunken. (DER STANDARD, 26.6.2014)