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Abgebrüht: Xherdan Shaqiri.

Foto: EPA/JEON HEON-KYUN

Manaus - Die Schweiz hat sich am Mittwoch erstmals seit 2006 fürs Achtelfinale der Fußball-WM qualifiziert. Die Eidgenossen besiegten Honduras 3:0 (2:0) und beendeten damit die Gruppe E hinter Frankreich auf Platz zwei. Mitkonkurrent Ecuador musste sich im Parallelspiel gegen die Franzosen mit einem 0:0 begnügen.

Schweiz gegen Argentinien

Matchwinner für die Schweizer war Xherdan Shaqiri, der 22-Jährige von Bayern München erzielte alle drei Treffer (6., 31., 71.). Shaqiri ist der erste Schweizer Fußballer seit 1954, der in einem WM-Match mehr als ein Tor erzielte. Die Honduraner wachten erst nach der Pause auf, verlassen Brasilien aber nach drei Niederlagen punktlos. Die "Nati" trifft hingegen im Achtelfinale am 1. Juli in Sao Paulo auf Argentinien.

Bereits vor vier Jahren in Südafrika hatten die Schweizer das entscheidende Match um den Aufstieg ins WM-Achtelfinale gegen Honduras bestritten. Damals war man am 25. Juni in Bloemfontein trotz drückender Überlegenheit aufgrund eines 0:0 auf der Strecke geblieben.

In die Kreuzecke

Diesmal half das schnellste Schweizer Tor der WM-Geschichte, um das 2:5 vor fünf Tagen gegen Frankreich endgültig zu verdauen und den Knoten zu lösen. Shaqiri, der zuvor schon eine Topchance vergab (2.), schoss den Ball aus 18 Metern wuchtig ins linke Kreuzeck zum 1:0 (6.). Die Schweizer präsentierten sich wild entschlossen, hatten das Geschehen sicher im Griff und erhöhten nach rund einer halben Stunde auf 2:0.

Einen mustergültigen Konter über die Stationen Gökhan Inler und Josip Drmic schloss Shaqiri eiskalt flach ins rechte Eck ab (31.). Der Matchplan von Teamchef Ottmar Hitzfeld ging perfekt auf. Sein Truppe überließ den Honduranern, die ebenfalls noch eine Mini-Aufstiegschance hatten, meistens den Ball, der Außenseiter agierte jedoch meist einfallslos. Mit blitzschnellen Kontern sorgten Shaqiri und Co. dann für zahlreiche brenzlige Situationen.

Ambitionierte Honduraner

Nach der Pause war plötzlich auch Honduras torgefährlich. Zweimal tauchte Jerry Bengtson alleine vor dem Schweizer Tor auf, zunächst verfehlte er eine Flanke im Tiefflug um wenige Zentimeter (49.), dann rettete Verteidiger Ricardo Rodriguez auf der Linie (52.). Und bei einem Foul von Johan Djourou gegen Jerry Palacios hatten die Schweizer Glück, dass der argentinische Referee Nestor Pitana nicht auf Elfmeter entschied (61.).

Mit dem 3:0 per Konter sorgten die Schweizer dann vor allem bei Hitzfeld für große Erleichterung. Drmic tanzte Victor Bernardez aus, legte klug zurück und Shaqiri verwandelte seelenruhig zum dritten Mal an diesem Abend (71.). Das Ehrentor der Honduraner verhinderte Schweiz-Goalie Diego Benaglio gegen Bengtson (81.). (APA, 26.6.2014)

Gruppe E (3. Runde):

Honduras - Schweiz 0:3 (0:2)
Manaus, 38.000 Zuschauer, SR Pitana (ARG)

Tore:
0:1 ( 6.) Shaqiri
0:2 (31.) Shaqiri
0:3 (71.) Shaqiri

Honduras: Valladares - Beckeles, Bernardez, Figueroa, Juan Garcia (77. Najar) - Boniek Garcia, W. Palacios, Claros, Espinoza (46. Chavez) - Bengtson, Costly (40. J. Palacios)

Schweiz: Benaglio - Lichtsteiner, Djourou, Schär, Rodriguez - Behrami, Inler - Shaqiri (87. Dzemaili), Xhaka (77. Lang), Mehmedi - Drmic (73. Seferovic)

Gelbe Karten: J. Palacios bzw. keine