Durchforscht und durchgespielt ist die Barockmusik zur Genüge. Es gibt allerdings doch immer noch Verborgenes und Unerkanntes, das Klang werden sollte. Dieser Aufgabe, Alte Musik zu beleben, stellt sich seit Jahren das Ensemble Ars Antiqua Austria (Leitung Gunar Letzbor). Dabei widmet es sich vornehmlich der österreichischen Barockmusik, welche zu Zeiten des Wiener Kaiserhofs in Pflege war. Das Ensemble hat sich nun anonymer Tonsetzer angenommen, die vielleicht nicht ganz so unbekannt waren - aber man weiß es eben nicht.

Auf Ex Vienna - Anonymus (bei Pan Classics erschienen) wird jedenfalls Geigenmusik vorgestellt, die im Manuskript XIV 726 des Minoritenkonvents eingefangen ist. Großteils sind es Sonaten von hoher Qualität, und sie werden von Geiger Gunar Letzbor stilkundig interpretiert. Der Ö1-Pasticcio-Preis - vergeben in Kooperation mit dem Standard und Musikredakteur Ljubiša Tošić als Jurymitglied - geht somit an das Ensemble Ars Antiqua Austria. (red, DER STANDARD, 27.6.2014)