Es ist ein weiteres Projekt gegen die sogenannte "leaky pipeline", dem Phänomen "je höher die Position, desto weniger Frauen finden sich ebendort". Nach wie vor liegt der Anteil weiblicher Führungskräfte in der EU weit hinter jenem der Männer. Österreich liegt im EU Vergleich - mit etwa 30 Prozent Frauen in leitenden Positionen - im hinteren Drittel.

Das EU Projekt "Kooperatives Lernen zu Gender Diversity in Führungspositionen" wird als weiterer Schritt zu einer höheren Durchmischung in (Top) Managementpositionen gesehen und findet in sieben Ländern gleichzeitig statt (Deutschland, Italien, Spanien, Litauen, Rumänien und Zypern).

Frauenförderung nach Programm

Bis Ende 2015 soll ein Programm entwickelt werden, das Organisationen helfen soll "female high potentials" in die erste Führungsebene zu befördern. Dabei werde großer Wert auf die Zusammenarbeit zwischen Frauen und Männern gelegt, heißt es.

Zur Zeit seien laut LadiesJobs, eine auf Frauen spezialisierte Online-Jobbörse und das im Projektkonsortium Österreich repräsentierende Unternehmen, 30 Prozent aller Führungskräfte weiblich, 15 Prozent davon seien im mittleren Management beschäftigt und drei Prozent auf Vorstandsebene.

Mehr Diversity, weniger Hürden

Neben Forschungsaktivitäten werden auch unterschiedliche Initiativen auf dem Plan stehen, Möglichkeiten sich untereinander auszutauschen oder neue Sichtweisen auf das Thema einzubringen - praktische Tipps inklusive.

Für Unternehmen gebe es - laut LadiesJobs - gute Möglichkeiten den Prozess eines Hürdenabbaus für weibliche Karrieren zu unterstützen - eben auch durch Vorbildwirkung arrivierter Führungskräfte. Eine tendenziell wertekonservative Gesellschaft lasse Veränderungen dieser Art nur langsam zu - das auch, wenn sie schon dringendst notwendig sind. (red, derStandard.at, 26.6.2014)