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Furchterregend oder zauberhaft? Eine Übernahme von Disney von Apples würde auf jeden Fall die Geister scheiden.

Foto: AP Photo/Disney Enterprises

Apples Erfolgsstrategie ist es seit über zehn Jahren neue Märkte zu erschließen. Begonnen beim iPad und dem Schritt ins Musikgeschäft mit iTunes, über das mobile Geschäft mit iPhone und App Store bis hin zum Tablet-Markt. Nun geht es in Richtung Gesundheit und Fitness sowie Heimautomation. Aber die Wachstumsmöglichkeiten durch neue Geschäftsfelder werden geringer. Francis  McInerney von North River Ventures glaubt daher, dass es nur logisch wäre, würde Apple Disney kaufen.

"Netflix auf Steroiden"

Die beiden Unternehmen würden gleich über komplementäre Märkte denken. Es gebe nichts, in dem die eine Firma mit der anderen in Konkurrenz stehe. Kombiniert wäre es ein "Powerhouse-Deal", meint McInerney in einer Präsentation.

Die Verlagerung in die Cloud und hin zu Streaming würde Disney zum Handeln zwingen. Das Unternehmen hat bereits im März einen Spezialisten für YouTube-Videos übernommen. Mit dem Knowhow von Maker Studios will man eigene Inhalte verstärkt online anbieten.

Für McInerney wäre ein Apple-Disney-Konzern "Netflix auf Steroiden". Disney könnte Apple mit Inhalten versorgen, Apple Disney mit Wegen, diese an die User zu bringen. Und immerhin sitze Disneys CEO Bob Iger bereits im Aufsichtsrat des IT-Riesen.

Wahrscheinlichkeit gering

Abseits der Argumente, die für einen solchen Deal sprechen, finden sich aber auch mehrere dagegen. Zum einen dürfte eine derartige Übernahme Apples finanzielle Kapazitäten übersteigen. Apple besitzt 151 Milliarden Dollar in Cash, Disneys Wert liegt bei 143 Milliarden, so die Washington Post. Die jüngste Übernahme des Kopfhörerherstellers Beats war mit 3 Milliarden Dollar bislang die größte Akquisition Apples. Zudem ist anzuzweifeln, dass die Kartellbehörde einen solchen Deal genehmigen würde. Eine Stellungnahme der beiden Unternehmen gibt es dazu nicht. (red, derStandard.at, 26.6.2014)