Das umstrittene Tempo-80-Limit auf der Salzburger Stadtautobahn kommt wieder, zumindest manchmal. Die Salzburger Landesregierung hat am Donnerstagnachmittag ein flexibles Tempolimit auf der Westautobahn (A1) im Stadtgebiet beschlossen.

Je nach Verkehrs- und Wetterlage wird ab dem Spätherbst, wenn die Verkehrsbeeinflussungsanlage der Asfinag fertiggestellt ist, entweder Tempo 80 oder Tempo 100 gelten.

Mehrheitlich Tempo 80

Das flexible Tempolimit soll zumindest 80 Prozent des Erfolgs einer fixen Beschränkung erreichen. Das bedeute, dass etwa zu 60 Prozent der Zeit Tempo 80 gelten müsse, stellte der Leiter der Umweltabteilung, Othmar Glaeser, schon bei der Präsentation der Messergebnisse des Testbetriebs klar.

Beim Probebetrieb für Tempo 80 auf dem rund zehn Kilometer langen Abschnitt der Westautobahn wurden rund sieben Prozent weniger Schadstoffe gemessen.

Gutachten zur 380kV-Leitung fertiggestellt

Gleichzeitig beschloss die Regierung in der Sitzung das fertiggestellte Gutachten über die Notwendigkeit der geplanten 380kV-Leitung in die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) miteinfließen zu lassen. Das Gutachten des Umweltbundesamtes bescheinigt der Stromleitung „öffentliches Interesse“.

Als Gründe werden klimapolitische Notwendigkeiten, die Anforderungen erneuerbarer Energien und die energierechtlichen und energiepolitischen Rahmenbedingungen angeführt.

Leitung liegt im „gemeinsamen europäischen Interesse“

Eine zukünftige Energieversorgung, die maßgeblich auf der Stromerzeugung aus volatilen erneuerbaren Quellen basiert, stelle hohe Anforderungen an die Übertragungsnetze, heißt es in dem Gutachten. Unterschiedliche Studien würden zeigen, dass ein Ausbau auf 380kV-Ebene notwendig sei, um die Übertragungsleistung zuverlässig bewältigen zu können. Die Übertragungskapazität sei notwendig, um nachhaltig erzeugten Strom europaweit speichern und wieder bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen können.

Das Gutachten identifiziert den Salzburger Abschnitt der 380kV-Leitung daher als „Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse“, zur Umsetzung des europäischen Strombinnenmarktes, das für den geplanten Ausbau der nachhaltigen Stromerzeugung notwendig sei.

Die Landesregierung hielt nach intensiver Diskussion fest, dass die Forderung nach einer möglichst verträglichen Ausführung der Stromleitung und einer Teilverkabelung aufrecht bleibe. (Stefanie Ruep, derstandard.at, 26.6.2014)