EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia, federführend bei der Entscheidung, ob Telefonica Deutschland mit der Marke O2 den Konkurrenten E-Plus übernehmen darf, hält einige Anteile an dem spanischen Telefonkonzern Telefonica. Die EU-Kommission bestätigte am Donnerstag einen Bericht der "Bild", wonach Almunia 133 Anteile an Telefonica besitzt.

"Nein, so weit ich weiß."

Deren Wert habe sich zum Zeitpunkt von Almunias letzter entsprechender Erklärung vom August 2013 auf 1335,98 Euro belaufen, erklärte die Kommission. Auf die Frage, ob ein Interessenskonflikt vorliege, hieß es aus Almunias Büro: "Nein, so weit ich weiß." Das Grundgehalt eines Vizepräsidenten der EU-Kommission, wie es Almunia ist, beträgt laut EU zur Zeit 23.147,26 Euro im Monat.

Durch eine Übernahme von E-Plus durch Telefonica Deutschland würde ein neuer Mobilfunkriese entstehen, der mehr Handy-Kunden hätte als die Deutsche Telekom und Vodafone. Medienberichten zufolge zeichnet sich offenbar eine Einwilligung der EU-Kommission ab. Laut "Bild"-Zeitung ist Almunia gewillt, die Übernahme durchzuwinken. Deutsche Wettbewerbshüter sehen den möglichen Erwerb von E-Plus durch Telefonica aus Verbraucherperspektive kritisch. (APA, 26.6. 2014)