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Gabor Vona mit Parteikollegen.

Foto: Reuters/Szabo

Budapest - Der Chef der rechtsradikalen ungarischen Jobbik-Partei, Gabor Vona, hat am Donnerstag die FPÖ und den Front National als "zionistische Parteien" bezeichnet, weil sich beide Parteien geweigert hatten, im Europaparlament ein Bündnis mit Jobbik zu schließen. Die niederländische Partei für die Freiheit (PVV) bezichtigte Vona, die "Religion zu erniedrigen".

"Jobbik geht keine Allianzen mit zionistischen Parteien wie dem französischen Front National oder der Freiheitlichen Partei Österreichs nur wegen einfacher finanzieller Überlegungen ein", sagte Vona im Gespräch mit der Tageszeitung "Magyar Hirlap". Ein anderer Jobbik-Politiker, Marton Gyongyosi, hatte Front National und PVV zuvor als "liberale" und "islamophobe" Parteien bezeichnet, bei denen es Feindseligkeit gegenüber Immigration gebe, aber gemäß der "zionistischen Unterstützung von Israel".

Gescheiterte Zusammenarbeit

Die fünf Rechtsparteien - die FPÖ, die italienische Lega Nord, der belgische Vlaams Belang, der Front National von Marine Le Pen und die PVV des Rechtspopulisten Geert Wilders - hatten sich für eine Zusammenarbeit ausgesprochen. Sie scheiterten doch bisher mit dem Versuch, eine gemeinsame Fraktion im EU-Parlament zu bilden, weil es nicht gelang, weitere Partner zu finden. Eine Zusammenarbeit mit der antisemitischen Jobbik, der neonazistischen griechischen Goldenen Morgenröte und der rechtsradikalen deutschen NPD lehnen sie ab.

Für eine Fraktion müssen sich mindestens 25 Europaabgeordnete aus mindestens sieben EU-Staaten zusammenschließen. Der Fraktionsstatus würde den Parteien Zugang zu zusätzlichen Mitteln von 20 bis 30 Millionen Euro geben, zudem erhielten sie mehr Redezeit und könnten leichter Berichterstatter ernennen. (APA, 26.6.2014)