Hyderabad - Eine staatliche Gaspipeline ist im Süden Indiens explodiert und hat einen Feuersturm ausgelöst, in dem 15 Menschen ums Leben kamen. 18 Menschen erlitten nach offiziellen Angaben zum Teil schwere Brandverletzungen, Dutzende Häuser und Geschäfte wurden von den Flammen zerstört.

Die gewaltige Explosion ereignete sich am Freitag gegen 5.30 Uhr in dem Dorf Nagaram in der Nähe einer Öl- und Gasraffinerie in Andhra Pradesh. Die Unglücksursache war zunächst nicht bekannt.

Unter den Opfern seien sechs Frauen, drei Kinder und ein Baby, sagte R. Muchalaraju, Sprecher des betroffenen Distrikts. "Kokosnusspalmen und andere Nutzpflanzen auf mehr als zehn Morgen Land (vier Hektar) zerfielen zu Asche", sagte Andhra Pradeshs Finanzminister Yanamala Ramakrishnudu laut der indischen Agentur IANS. Die Menschen seien in Panik aus ihren Häusern gerannt. Mehrere gewaltige Explosionen seien im Morgengrauen zu hören gewesen.

Proteste im Vorfeld

Der Nachrichtensender NDTV berichtete, es habe ein Leck in der etwa einen halben Meter breiten Rohrleitung der staatlichen Gasbehörde gegeben, was zu dem Unglück führte. Die Pipeline sei nach Aussagen von Anrainern alt und rostig gewesen, doch sei trotz ihrer Proteste nichts unternommen worden.

Ein nahe gelegenes Gasfeld sei vorsorglich geschlossen worden, berichtete der Sender CNN-IBN. Die Flammen konnten nach wenigen Stunden gelöscht werden. Laut der Zeitung "Times of India" barst im selben Dorf vor zwei Jahrzehnten die Pipeline schon einmal, damals habe der Brand mehrere Tage gedauert.

Indiens Premierminister Narendra erklärte via Twitter, er sei in Gedanken bei den Opfern und bete für die Verletzten. Sein Büro versprach den Angehörigen Entschädigungszahlungen. Eine Untersuchung wurde eingeleitet. (APA, 27.6.2014)