Bangkok - Thailands Junta-Führer, Armeechef Prayut Chan-O-Cha, hat Berichte bestritten, wonach er jahrelang in Absprache mit dem Oppositionsführer Suthep Thaugsuban den Sturz der Regierung geplant habe. "Das ist nicht wahr", sagte der General am Freitagabend in seiner wöchentlichen Fernsehansprache an die Nation. "Ich habe mich keinem Prozess angeschlossen und mich auf keine Seite geschlagen."
Medien hatten zuvor berichtet, dass Suthep bei einem Spendenessen gesagt habe, er sei mit dem Armeechef seit 2010 im Gespräch gewesen. Laut den Berichten wollten Suthep und Prayut durch den Sturz von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra das Land dem Einfluss ihres Bruders und früheren Regierungschefs Thaksin Shinawatra entziehen.
Verfassung außer Kraft
Das Lager Shinawatra wirft der Armee seit dem Putsch Ende Mai vor, sich mit der Justiz und anderen Kräften der alten Staatselite verschworen zu haben, um sie von der Macht zu verdrängen. Prayut ist dagegen bemüht, seine Machtergreifung als notwendigen Schritt zur Wiederherstellung von Recht und Ordnung darzustellen.
Die thailändische Armee hatte nach monatelangen politischen Unruhen mit fast 30 Toten am 22. Mai die Macht übernommen. Sie setzte die Verfassung außer Kraft und kündigte Ende Mai an, frühestens in einem Jahr Parlamentswahlen zu organisieren. Bis dahin sollen politische Reformen umgesetzt und ein Verfassungsentwurf erarbeitet werden. Bis spätestens September soll eine Übergangsregierung eingesetzt werden. Das Militär übernahm damit zentrale Forderungen der Opposition unter Führung von Suthep. (APA, 28.6.2014)