Sabine Scheffknecht ist Spitzenkandidatin der NEOS Vorarlberg.

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Bregenz - Zwei Frauen sollen die Neos Vorarlberg in den Landtag bringen. Samstagnachmittag erstellten die Pinken in Bregenz ihre Liste für die Landtagswahl am 21. September. Spitzenkandidatin wurde wenig überraschend Landessprecherin Sabine Scheffknecht (36). Auf Platz zwei landete Martina Pointner (41). Die selbstständige Kommunikationsberaterin war die einzige Überraschung des Nachmittags, der Parteivorstand hätte in seinem Votum lieber den Chirurgen Mathias Scheyer an ihrer Stelle gesehen. Scheyer kam auf den fünften Listenplatz.

Liste, aber noch kein Programm

Auf eine Online-Wahl wurde dieses Mal verzichtet, wurde doch bei der Erstellung der EU-Listen das Programm gehackt und die Wahl manipuliert. So erstellte der Vorstand eine Liste, das Votum der Mitgliederversammlung zählte aber stärker. "Wir sind ja keine basisdemokratische maoistische Partei", stellte Strolz klar, sondern eine die breite Bewegung mit Leadership verbinde. Sabine Scheffknecht, die einen "anderen Stil" in die Politik bringen möchte, hätte lieber gar nicht gereiht. "Reihung ist nie schön, jeder Kandidat hätte die volle Punktezahl verdient."

Wahlziel der Neos ist Klubstärke, das bedeutet mindestens drei Mandate. Optimistisch stimmen die Pinken die letzten beiden Wahlgänge: Bei der Nationalratswahl 2013 kamen die Neos in Vorarlberg auf 13 Prozent, bei der Europawahl auf knapp 15 Prozent.

Die Themenschwerpunkte sollen laut Scheffknecht in drei Wochen feststehen.  Matthias Strolz, aus Wien eingeflogen, um seine Landsleute zu briefen, sagte, was nicht im Wahlprogramm stehen sollte: Privatisierung von Wasser, der Verkauf der Illwerke und späte Abtreibung. Ein weiterer Rat des Leaders: "Lasst euch nicht auf Nebenschauplätze locken." Jeder der Kandidaten müsse fähig sein, innerhalb eines einzigen Satzes wieder beim Kernthema zu landen, gab Strolz Kommunikationstipps für den Wahlkampf.

Pension für Hausfrauen

Obwohl zwei Frauen an der Parteispitze stehen, wird Frauenpolitik kein vorrangiges Thema sein, sagte Scheffknecht im Gespräch mit derStandard.at: "Wir machen eine Politik des Miteinander als Team von Männern und Frauen." Ein Thema wäre der früheren Personalmanagerin, die nun bei den beiden Kleinkindern zuhause ist, doch wichtig: Pensionsabsicherung für Hausfrauen durch Pensionssplitting.

"Pläne für Vorarlberg", wie die Pinken ihr Parteiprogramm nennen, sollen in den nächsten Wochen präsentiert werden. Nach eingehender Diskussion mit den Mitgliedern, wie Scheffknecht betont. (jub, derStandard.at, 28.6.2014)