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Den Held feiern.

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Freuen.

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Trauern.

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Brasilien hat die erwartet harte Nuss Chile mit viel Mühe geknackt und steht im Viertelfinale der Fußball-Heim-WM. Die Selecao setzte sich im ersten Achtelfinale der Endrunde erst im Elfmeterschießen 3:2 durch. Nach 120 dramatischen Minuten war es nach Treffern von David Luiz (18.) und Alexis Sanchez (32.) 1:1 gestanden.

Wenige Sekunden vor dem Ende der Verlängerung knallte Chiles Mauricio Pinilla den Ball an die Latte (120.). In der Nervenschlacht Elferschießen scheiterten dann gleich fünf Schützen, u.a. auch Pinilla. Zum brasilianischen Helden avancierte Goalie Julio Cesar, der zwei Elfer parierte. Den entscheidenden Versuch setzte Gonzalo Jara an die rechte Stange.

Mit Tempo

Der routinierte englische Referee Howard Webb hatte von Anpfiff weg alle Hände voll zu tun, die Emotionen auf beiden Seiten in geordneten Bahnen zu halten. Es ging im mit 58.000 Zuschauern ausverkauften Estadio Mineirao spielerisch nicht immer hochstehend, dafür aber meist mit gewaltiger Intensität zur Sache. Die Brasilianer schüttelten die Angst vor einem Schock-Out gegen den Südamerika-Kontrahenten vorerst einmal aus ihren Knochen und übernahmen das Kommando.

Nach einem Warnschuss von Marcelo (6.) und einer ersten gefährlichen Offensivaktion von Neymar (16.) brachte Brasilien eine Standardsituation die 1:0-Führung. Nach Eckball von Neymar und Kopfballverlängerung von Thiago Silva bugsierte wohl der von David Luiz bedrängte Gonzalo Jara den Ball mit dem Schienbein ins eigene Tor (18.).

Die FIFA sprach (bis auf Weiteres) David Luiz den Treffer zu, der damit sein erstes Tor im Teamtrikot erzielte. Chile kam gegen die Selecao kaum zur Geltung, nutzte aber einen Defensivschnitzer der Brasilianer eiskalt zum 1:1. Nach leichtsinnigem Ballverlust von Hulk spielte Vargas den Ball von rechts zur Mitte und Alexis Sanchez vollendete flach ins linke Eck zum Ausgleich (32.).

Brasilien steckte den Rückschlag weg, vergab aber durch Neymar (36.), den neuerlich schwachen Fred (40.) und Dani Alves (42.) Chancen auf die Führung. Vor Brasiliens Tor brannte vor der Pause auch noch einmal der Hut, Charles Aranguiz wurde aber mit vereinten Kräften gestoppt (45.+1).

Offenes Visier

Nach der Pause war der Kampf mit offenem Visier zu Ende, es regierte mehr die Vorsicht und die Angst vor einem Gegentor. Hulk traf zwar ins Tor, nahm dabei aber nach Ansicht von Webb die Hand zur Hilfe und sah Gelb (55.). Brasiliens Schlussmann Julio Cesar musste gegen Aranguiz eine Glanzparade zeigen (64.).

In der Schlussphase der regulären Spielzeit war dann Brasilien dem entscheidenden Treffer näher, der eingewechselte Jo traf einen mustergültigen Hulk-Pass nicht richtig (74.), der zwischenzeitlich abgetauchte Neymar scheiterte per Kopf (81.) und Hulk mit einem Schuss (84.) am einmal mehr starken Chile-Goalie Claudio Bravo.

Die Nerven und Aluminium

In der Verlängerung tat Chile beinahe nichts mehr fürs Spiel, wie aus dem Nichts knallte aber Pinilla den Ball in der 120. Minute an die Latte. Brasilien gelang der Lucky Punch trotz Möglichkeiten für Hulk (103.) und Jo (107.) auch nicht mehr. Im Elferschießen behielt u.a. Neymar die Nerven, vergeben haben hingegen aufseiten Brasiliens Willian und Hulk, bei den Chilenen Pinilla, Alexis Sanchez und Jara.

Der Gegner des Rekordweltmeisters wird am heutigen Samstag (22.00 Uhr MESZ) in Rio de Janeiro zwischen Kolumbien und Uruguay ermittelt. (APA, 28.06.2014)

Fußball-WM 2014, Achtelfinale: Brasilien - Chile 1:1 n.V. - 3:2 im Elfmeterschießen. Belo Horizonte, 58.000, SR Webb (ENG).

Torfolge: 1:0 (18.) David Luiz (gemäß FIFA-Angaben)

1:1 (32.) Alexis Sanchez

Elfmeterschießen: 1:0 David Luiz trifft 1:0 Pinilla vergibt (gehalten) 1:0 Willian vergibt (daneben) 1:0 Alexis Sanchez vergibt (gehalten) 2:0 Marcelo trifft 2:1 Aranguiz trifft 2:1 Hulk vergibt (gehalten) 2:2 Diaz trifft 3:2 Neymar trifft 3:2 Jara (Stange)

Brasilien: Julio Cesar - Dani Alves, Thiago Silva, David Luiz, Marcelo - Fernandinho (72. Ramires), Luiz Gustavo - Hulk, Oscar (106. Willian), Neymar - Fred (64. Jo)

Chile: Bravo - Silva, Medel (108. Rojas), Jara - Isla, Aranguiz, Diaz, Mena - Vidal (87. Pinilla) - Vargas (56. Gutierrez), Alexis Sanchez

Gelbe Karten: Hulk, Luiz Gustavo (im nächsten Spiel gesperrt), Jo, Dani Alves bzw. Mena, Silva, Pinilla