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Die HMS Victorious vor Schottland.

Foto: APA/EPA

Edinburgh - Schottland will im Fall eines Votums am 18. September für die Unabhängigkeit alle Atomwaffen bis spätestens 2020 außer Landes schaffen. Das kündigte die stellvertretende Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon am Dienstag an.

In London hatte kurz zuvor ein parteiübergreifender Parlamentsausschuss empfohlen, die Atomabschreckung längerfristig beizubehalten und eine neue Waffengeneration anzuschaffen. Die Regierung will darüber 2016 entscheiden.

Vier Atom-U-Boote

Großbritannien hat gegenwärtig seine gesamten Kernwaffen auf vier Atom-U-Booten mit Basis in Schottland konzentriert. Die Zukunft der Atomwaffen ist eines der heißesten Eisen in der schottischen Unabhängigkeitsdebatte. Sollte sich Schottland nach dem Referendum am 18. September abspalten, kämen auf London Milliardenkosten für die Suche und Erschließung neuer Standorte zu - zusätzlich zu den Kosten zur Entwicklung und Anschaffung einer neuen Generation von Waffensystemen.

Das Referendum sei eine gute Chance für die Schotten, die Atomwaffen und damit einen Teil der Kosten für deren Modernisierung in Höhe von 100 Milliarden Pfund (125 Milliarden Euro) loszuwerden, sagte Sturgeon. Der schottische Steuerzahler werde mit 170 Millionen Pfund pro Jahr für die britische Atomrüstung zur Kasse gebeten. (APA, 1.7.2014)