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Heinrich Schmidinger, Vorsitzender der Universitätenkonferenz und Rektor der Uni Salzburg, fordert mit Nachdruck eine zusätzliche Milliarde Euro für die Unis.

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien - Obwohl es dem Vorsitzenden der Universitätenkonferenz (Uniko), Heinrich Schmidinger, noch immer lieber wäre, wenn es ein eigenständiges Wissenschaftsministerium gäbe, ist der Rektor der Uni Salzburg voll des Lobes für den neuen Ressortchef Reinhold Mitterlehner (ÖVP), der Wissenschaft und Wirtschaft stemmen muss: "Ich muss anerkennen, dass er enorm auf uns zugegangen ist und sich sehr engagiert", sagte Schmidinger Montagabend vor Journalisten.

Scharfe Kritik übte der Sprecher der Rektorinnen und Rektoren der 21 öffentlichen Unis an der SPÖ, der er "bemerkenswerte Zurückhaltung oder Ignoranz" vorwirft: "Die ist eigentlich seit der Wahl, was hochschulpolitische Themen anbelangt, völlig abgetreten." Selbst wenn er sich dort melde, "bekomme ich keine Rückmeldungen". Die zwei einzigen Abgeordneten, "die momentan im Nationalrat für uns rennen, sind Karlheinz Töchterle und Sigrid Maurer. Von anderen Seiten kommt fast gar kein Interesse", lobte Schmidinger den Ex-Wissenschaftsminister, der nun für die ÖVP Abgeordneter ist, und die grüne Wissenschaftssprecherin.

Unis sollen nicht für verfehlte Hypo-Politik zahlen

Die finanziellen Forderungen der Universitäten bleiben aufrecht und dringlich. Bis Jahresende muss das Budget für die Leistungsvereinbarungen 2016 bis 2018 stehen. Eine Milliarde zusätzlich ist die Untergrenze: "Wenn man das auf die einzelnen Jahre hinunterbricht, ist das eine Größenordnung, die für einen Staatshaushalt nicht die Welt ist. 330 Millionen Euro pro Jahr. Das ist nicht die Megaforderung."

Das für die Universitäten notwendige Geld würde Schmidinger am liebsten aus einer Verwaltungsreform lukrieren: "Auch bei Sparbudgets bleibt immer noch die Frage der Prioritätensetzung", sagte Schmidinger. Es dürften jedenfalls nicht die Unis sein, die "für die völlig verfehlte Politik in Sachen Hypo Alpe Adria zahlen sollen." (Lisa Nimmervoll, derStandard.at, 1.7.2014)