Eisenstadt - Trotz der Insolvenz der Opernfestspiele St. Margarethen soll ab 9. Juli im Römersteinbruch die Aida-Premiere (Inszenierung: Robert Dornhelm) stattfinden. Und: Trotz der Insolvenz soll der Römersteinbruch weiter als Opernbühne fungieren. Man gehe fest davon aus, "dass in den nächsten Jahren weitergespielt wird", so Direktor Karl Wessely von den Esterházy-Betrieben, in deren Eigentum sich der Steinbruch befindet.

Intendant Wolfgang Werner hat nun seine "alleinige Geschäftsführung als Veranstalter zurückgelegt." Er sei dazu gezwungen gewesen, den Schritt hin zu einem Sanierungsverfahren zu setzen, da er "die finanziellen Belastungen nicht mehr alleine" tragen könne. Man habe die wirtschaftliche Befindlichkeit des Unternehmens sowie Ausstiegsszenarien geprüft und Liquiditätspläne erstellt.

Dabei sei man zum Ergebnis gekommen, dass die heurige Produktion der Opernfestspiele finanziert hätte werden können, erläuterte Anwalt Wilhelm Häusler: "Aber am Saisonende wäre wohl die Überschuldung des Unternehmens schlagend geworden." Es wäre "verantwortungslos gewesen, das Unternehmen jetzt so fortzusetzen", so Häusler. Der Rechtsanwalt dankte auch dem Masseverwalter, "dass er die Bereitschaft bekundet hat, das Unternehmen fortzuführen." Daher sei man zuversichtlich, die heurige Opernproduktion zeigen zu können.

Internationale Investoren

Dazu bedürfe es zwar noch eines Gerichtsbeschlusses: "Aber das ist eine formaljuristische Hürde, die zu nehmen sein wird", so Häusler. Für Karl Wessely geht es jetzt darum, "eine Nachfolgegesellschaft mit zu initiieren." Man sei mit möglichen, auch internationalen Investoren im Gespräch. Wessely lobt auch Werner. Dieser habe es geschafft, von 10.000 Besuchern auf 200.000 zu kommen. Werner selbst meint, in den vergangenen Jahren seien es weniger geworden.

Auch "110.000, 120.000 Besucher zu einer Oper ins Burgenland zu bringen ist nicht so einfach." Zur Verschärfung der Situation haben aber auch wetterbedingte Ausfälle von Vorstellungen und Mieterhöhungen geführt. Zu den Gläubigern, denen eine Quote von 20 Prozent angeboten wird, zählen Banken, das Finanzamt, aber auch Gebietskrankenkassen sowie lokale Unternehmen. (APA; tos, DER STANDARD, 2.7.2014)