Berlin - Der Anteil von Frauen in Führungspositionen öffentlicher Unternehmen in Deutschland liegt einem Zeitungsbericht zufolge noch immer deutlich unter den von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) gewünschten 30 Prozent.

Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf den neuen "Public Women-on-Board Index" des deutschen Familienministeriums berichtet, beträgt der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten in öffentlichen Unternehmen von Bund, Ländern und Kommunen 25,1 Prozent. Bei den Unternehmen mit Bundesbeteiligung ist demnach nur jede 5. Position in Aufsichtsgremien mit einer Frau besetzt.

Mindesten 30 Prozent vorgesehen

Der Frauenanteil in Vorständen und Geschäftsführungen bei Firmen mit Bundesbeteiligung liege sogar nur bei 13,9 Prozent, heißt es weiter. "Freiwillige Vereinbarungen haben nichts gebracht", sagte Ministerin Schwesig der "Bild". "Das hat sich in all den Jahren gezeigt, in denen wir das Thema schon diskutieren.

Der Referentenentwurf von Schwesig und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) sieht ab dem Jahr 2016 eine Geschlechterquote von mindestens 30 Prozent für Aufsichtsräte von Unternehmen vor, die börsennotiert und voll mitbestimmungspflichtig sind. Bei Nichterreichen der Quote sollen die vorgesehenen Stühle frei bleiben. Den Regierungsplänen zufolge müssen sich Unternehmen, die nur eine der beiden Voraussetzungen erfüllen - also entweder börsennotiert oder mitbestimmt sind - verbindliche Ziele zur Erhöhung des Frauenanteils setzen. Zudem sieht der Referentenentwurf vor, auch die gesetzlichen Regelungen für den öffentlichen Dienst des Bundes zur Geschlechterquote zu reformieren.

ArbeitgeberInnen lehnen Regierungspläne ab

Die ArbeitgeberInnen in Deutschland lehnen die Regierungspläne ab und fordern, Unternehmen sollten Aufsichtsratsposten auch weiterhin "nach Qualifikation und Erfahrung" besetzen dürfen. (APA, 2.7.2014)