Bregenz - Die Kandidaten für das Vorarlberger Landesparlament stehen fest. Als letzte Partei haben die Neos am Wochenende ihre Landesliste für die Wahl am 21. September präsentiert. Überraschungen blieben insgesamt zwar aus, wegen des fixen Abschieds von 13 der 36 derzeitigen Mandatare kündigt sich dennoch ein Generationswechsel an. Auch das neue Persönlichkeitswahlrecht könnte für Spannung sorgen.
Für die offizielle Einreichung der Landes- und Bezirkswahlvorschläge ist noch bis 1. August um 17 Uhr Zeit. Bis dahin können die Parteien, die nicht im Landtag vertreten sind - darunter Neos, Piraten und "Die Buntkarierten" -, noch die nötigen Unterstützungserklärungen (100 in jedem der vier Wahlbezirke) sammeln.
Generationswechsel bei ÖVP
Die ÖVP-Landtagsriege wird sich zur Hälfte erneuern: Von den derzeit 20 Mandataren treten zehn nicht mehr an. 38 der 68 Kandidaten stehen erstmals zur Wahl und werden teils auf das Persönlichkeitswahlrecht hoffen, das bei der Landtagswahl erstmals zum Einsatz kommt und durch das vergebene Vorzugsstimmen doppeltes Gewicht erhalten. Der Tradition entsprechend steht Landeshauptmann Markus Wallner auf allen vier Bezirkslisten an erster Stelle, die Landesliste führt jedoch der Chef der Jungen Volkspartei, Julian Fässler, an. Auf Platz zwei der Landesliste steht Monika Vonier, gefolgt von Andrea Schwarzmann.
Die FPÖ, bei der ebenso wie bei Grünen und SPÖ ein Mandatar nicht mehr antreten wird, kam vor fünf Jahren auf neun der 36 Mandate. Spitzenkandidat ist erwartungsgemäß Landesparteichef Dieter Egger. Auf Platz zwei der Landesliste steht der ehemalige ORF-Mitarbeiter und Quereinsteiger Christoph Waibel, dahinter finden sich mit Christof Bitschi und Nicole Hosp zwei Vertreter der freiheitlichen Parteijugend. Der Zweitgereihte von 2009, Ernst Blum, steht heuer nur auf Platz acht und muss auf einen Landtagssitz über die Bezirksliste Bregenz (Platz 4) hoffen.
Die Grünen, die konstant bei vier Mandaten halten, haben wenig überraschend Landessprecher Johannes Rauch zum Spitzenkandidaten gewählt. Auf Platz zwei und drei werden die stellvertretende Landessprecherin Katharina Wiesflecker und der ehemalige Landesenergiebeauftragte Adi Gross kandidieren.
SPÖ: Landesliste wie Bezirkslisten
Bei der SPÖ, deren Mandatsanzahl sich 2009 auf drei halbierte, geht Landtagsklubobmann Michael Ritsch ins Rennen, gefolgt von Gabriele Sprickler-Falschlunger. Neu an wählbarer Stelle sind auf Platz drei und vier Landesgeschäftsführer Reinhold Einwallner und AK-Vizepräsidentin Manuela Auer. Auf den ersten zehn Platzen der Landesliste stehen die gleichen Kandidaten wie auf allen vier Bezirkslisten.
Die einzige Frau unter den Spitzenkandidaten ist Neos-Landessprecherin Sabine Scheffknecht. Auf den vorderen Listenplätzen der Partei, der nach dem guten Abschneiden bei der Europawahl viele den Einzug in den Landtag zutrauen, folgen Martina Pointner, Daniel Matt und Günter Meusburger. Auch die Piraten hoffen auf ein Mandat, Erster auf der Landesliste ist Friedrich Gsellmann vor Gerhard Diem und Dietmar Geiger.
Der größte Teil der Landtagsmandate wird über die Bezirkswahlvorschläge vergeben; bei der Wahl 2009 kamen nur ein bis zwei Mandatare pro Partei über die Landesliste in den Landtag. Alle Bewerber stehen allerdings zumindest auf zwei Listen, denn in Vorarlberg dürfen auf den Landeswahlvorschlag nur Bewerber aufgenommen werden, die auf mindestens einem Bezirkswahlvorschlag stehen. Damit kommen bei der Mandatsvergabe oft auch Landeskandidaten zum Zug, die nicht auf Platz eins oder zwei stehen. (APA, 2.7.2014)