Bild nicht mehr verfügbar.

Angelina Jolie als Maleficent.

Foto: AP/Greg Williams

Zeichentrickfilme haben die Macht und manchmal auch den Zweck, ihre Zuschauer in die Kindheit zurückversetzen zu können. Dort sind wir von sprechenden Holzpuppen, tanzenden Teekannen und häuserbauenden Schweinchen umgeben. Im Erwachsenendasein will man seinen Kindern diesen Zauber nicht vorenthalten – die Filmindustrie offenbar schon.

Gerade eben hat Disney Angelina Jolie die „Neuinterpretation“ von Dornröschen überstrapazieren lassen, und nun sollen auch noch andere Prominente für die Verunstaltung weiterer Märchen verantwortlich gemacht werden: Die Schöne und das Biest wird sich – neben Das Dschungelbuch und Cinderella – bald als Realverfilmung auf der Leinwand wiederfinden.

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/EPA/CONCORDE FILMVERLEIH GMB

Warner Brothers verfolgt eine leicht abgewandelte Strategie: Absurde Handlungen werden einfach hinter märchenhaften Titeln und prominenten Teenagern versteckt. Als Beispiel dafür dient die Cinderella Story mit Hilary Duff in der Hauptrolle.

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: REUTERS/HO

Die Universal Studios hingegen versuchen es mit ungewöhnlichen Kombinationen wie etwa der Beauftragung Sofia Coppolas für die Verfilmung von Arielle. Es wird neu interpretiert, verstümmelt und veröffentlicht.

Der Wandel der Jugend ist gekennzeichnet durch Cyberspace und Massen an technischen Errungenschaften. Und im Hintergrund rattert die endlose Geldmaschinerie, die sich an die Bedürfnisse der Generation anpassen muss. Klar, dass die Kinder von heute mehr Herausforderung brauchen, aber muss die Evolution der Zeichentrickindustrie unbedingt auf dem Rücken von Tassilo, Baghira und der guten Fee stattfinden? Scheinbar ist der Stoff, aus dem Filmträume sind, ein rares Gut geworden. (Sandra Čapljak, DER STANDARD, 3.7.2014)